Wahlkreis Schwäbisch Hall – Hohenlohe: Kandidatin Ellena Schumacher Koelsch (Die Linke) im Porträt
Für Die Linke um die Hohenloher Direktkandidatin Ellena Schumacher Koelsch geht es bei der Bundestagswahl ums politische Überleben.
Dass Die Linke aus dem Bundestag fliegt: Daran mag Ellena Schumacher Koelsch nicht denken. Beim Wiedereinzug ihrer Partei helfen, ist ihre Mission: Die 38-jährige Sozialarbeiterin aus Schwäbisch Hall ist Direktkandidatin der Linken für die Bundestagswahl.
Sie weiß: „Diese Wahl wird eine der wichtigsten für die Partei“, sie sei ausschlaggebend für den ganzen künftigen Weg der Linken. Die Kandidatin wirbt um jede Stimme, damit es für fünf Prozent reicht. Besser 5,2 – zur Sicherheit.

Linken-Kandidatin in Hohenlohe Ellena Schumacher Koelsch will punkten mit Mischung aus bundes-, landesweiten und lokalen Themen
Wegen dem zunehmenden Rechtsruck in der Gesellschaft sei Schumacher Koelsch in die Partei eingetreten. Seit 2019 Stadt- und Kreisrätin, mittlerweile auch im Kreis- und Landesvorstand der Linken aktiv, hat sie schon für den Landtag kandidiert und besitzt die größte politische Erfahrung und Bekanntheit innerhalb der Linken im Kreisverband Schwäbisch Hall-Hohenlohe. Ihr Rezept um zu punkten: Eine Mischung aus bundes-, landesweiten und lokalen Themen. Vermögenssteuer, Teilhabe, Bildung sind Schlagworte der Bundespartei, die nennt sie zuerst. Dann die Landeskampagne „Mieten runter“ für bezahlbaren Wohnraum. Hier sieht sie auch lokale Bedürfnisse: Immer mehr Leute zögen von den Städten in den „Speckgürtel, zu dem wir mittlerweile auch gehören“.
Nun ist Schumacher Koelsch bei der Kommunalpolitik: Kommunen und Kreise bekämen immer mehr Aufgaben vom Bund, aber nicht genug Geld – schon gar nicht, um selbst zu gestalten, etwa für Unterstützung bei der Berufsausbildung. Sie wolle erreichen, dass die Töpfe wieder größer werden. Der Ausbau von Hohenlohebahn und Kochertalbahn sei wichtiger als der der A6. Ein guter Nahverkehr tue Not auch auf dem Land. Hier sei sie gegen Preiserhöhungen, außerdem für eine bessere medizinische Versorgung.
Bundestagswahl 2025: Welche Themen für die Linke im Wahlkampf problematisch werden könnten
Problematisch für die Partei könne werden, wie sich die Haltung der Gesellschaft zu Migration, Arbeitsplatzabbau und Transformation der Industrie bis zur Wahl entwickelten. Die Linke bleibe bei der „ganz klaren Haltung zur Willkommenskultur“. Positiv bewertet sie die Trennung der Partei von Sahra Wagenknecht: Seitdem gebe es viele Neueintritte. „Die Trennung hätte man viel früher angehen müssen, das hat uns gehemmt.“
In Hohenlohe gebe es etliche „weiße Flecken“, wo ihre Partei kaum vertreten sei. Doch Die Linke brauche es auch auf dem Land: „Wir wollen den Leuten eine Stimme geben, weil wir selbst aus ihren Berufen kommen“ wie Landwirtschaft, Handwerk, Pflege, Erziehung. „Als Linke werden wir immer aufzeigen, an was es fehlt.“ Das werde auch erkannt, oft tauchten linke Themen Jahrzehnte später auch in den Programmen konservativer Parteien auf, etwa bei Umwelt- und Klimaschutz. Aber das sei zu spät.
Was der Hohenloher Linken-Kandidatin Ellena Schumacher Koelsch als Frau besonders wichtig ist
Ellena Schumacher Koelsch will Frauen eine Stimme geben: „Eine feministische Perspektive fehlt völlig in diesem Wahlkreis“, in dem sonst nur Männer antreten. Nicht zuletzt spricht die alleinerziehende Mutter eines Sohnes für ihresgleichen. Was ihr im zeitaufwändigen und kräftezehrenden Wahlkampf hilft: „Ich habe einen starken Kreisverband, der mich unterstützt, ein starkes Netzwerk, das mich trägt.“