Wahlkreis Schwäbisch Hall – Hohenlohe: Kandidat Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen) im Porträt
„Demokratie braucht Kompromisse“ sagt Harald Ebner. Seit 2011 sitzt er für die Grünen im Bundestag.
Gut gelaunt sitzt Harald Ebner in seinem Büro in Kirchberg. Wer mit ihm spricht, merkt schnell: Der Grünen-Politiker hat viel zu sagen über die Themen, die ihm wichtig sind. Seien es Atom-Endlager, der Ausbau der Infrastruktur oder die Stärkung der Wirtschaft.
Kein Wunder: Ebner ist ein alter Hase im Bundestag. Seit 2011 sitzt der Diplom-Agraringenieur im Parlament. Und auch bei der kommenden Wahl tritt er für seinen Wahlkreis Hohenlohe/Schwäbisch Hall wieder für Bündnis 90/die Grünen an.

Kandidat Harald Ebner (Bündnis 90/die Grünen) im Porträt: „Ampel aus wäre nicht nötig gewesen“
Im Dezember wurde Ebner von seiner Partei auf Listenplatz acht gewählt, wie bereits bei den vergangenen Wahlen. „Das ist ein guter Platz, ich bin damit zufrieden“, erklärt er schmunzelnd. Der 60-Jährige wirkt gut gelaunt, den Stress der vergangenen Wochen sieht man ihm dennoch an. „Es ist schon viel und jetzt kommt noch der Wahlkampf dazu“, sagt er.
„Ambivalent“ steht er zum Ampel-Aus. „Das wäre nicht nötig gewesen“, eine Einigung zum Haushalt „war zum Greifen nah“, so Ebner. „Vor allem an diesem Tag hätte man was anderes gebraucht und sich am Riemen reißen können“, findet er deutliche Worte und spielt auf die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten an jenem Tag an.
Harald Ebner (Bündnis 90/die Grünen): Es gibt keine einfachen Lösungen für die aktuellen Probleme
Für Ebner heißt Politik vor allem, Kompromisse finden, das sei die Aufgabe „aller demokratischer Parteien“.Seit Harald Ebner im Jahr 2011 in den Bundestag gewählt wurde, pendelt er zwischen seinem Heimatort Kirchberg an der Jagst und Berlin. Natürlich mit der Bahn. „Mit dem Auto stehe ich fünf Stunden im Stau und wir sind von Crailsheim aus gut angebunden“, berichtet er. „Ich bin leidenschaftlicher Zug-Fahrer, ich schlafe, arbeite und esse dort“, sagt er lachend. „Auch wenn man einiges erlebt, was Verspätungen oder Zugausfälle angeht“, ergänzt er schmunzelnd. „Das sollten wir besser machen, eine verlässlichere Bahn mit mehr Kapazitäten anbieten.“
Auch viele andere Dinge müsse man dringend angehen: Klimaanpassung, Verteidigung und Sicherheit, Krankenhausreform oder Mietpreisbremse. „Wir leben in einer geopolitischen veränderten Welt, es gibt echte akute Bedrohungslagen, militärisch und wirtschaftlich“, betont Ebner. „Aber wir verarschen die Leute, wenn wir ihnen sagen, es gibt einfache Lösungen für die Probleme.“
Bündnis 90/die Grünen zur Bundestagswahl 2025: Auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit
Bei all der Arbeit kommen die Hobbys oft zu kurz. Wie der große Garten hinter seinem Haus. „Das ist schon eine halbe Landwirtschaft für sich“, sagt Ebner. Und Landwirtschaft ist dem 60-Jährigen nicht fern, er wuchs in Göppingen auf dem Bauernhof seiner Eltern auf und arbeitete lange Zeit als Landschaftsökologe.
Seine positive Art verliert er trotz wenig Zeit und vielen politischen Herausforderungen nicht. „Man darf nicht vergessen, was wir in den vergangenen Jahren alles erreicht haben, wie die Breitbandförderung, oder Naturschutzprogramme“, so Harald Ebner. „Und wir sind auf einem guten Weg zur Energieunabhängigkeit“, findet er. „Selbst in der größten Krise sind nie die Lichter ausgegangen.“