Wahlkreis Schwäbisch Hall – Hohenlohe: Kandidat Christian von Stetten (CDU) im Porträt
Der langjährige Bundestagsabgeordnete Christian von Stetten (CDU) spricht über den veränderten Wahlkampf und über seine politische Dreierkombination.
Politikroutinier durch und durch, das ist Christian von Stetten schon alleine durch seinen mittlerweilen achten Wahlkampf. Und tatsächlich: gestresst wirkt er nicht, als sich die HZ mit ihm kurz vor Weihnachten zum Gespräch trifft. Obwohl die Zeit, die Gunst der Wähler zu erlangen, dieses Mal recht kurz ist. Der 54-Jährige meint achselzuckend: „Eigentlich mache ich gar nicht so viel anders, als ich es sonst auch tue, vor allem was meine Termine und Besuche betrifft.“
Ein paar Änderungen gibt es dennoch: Die gewohnte dreiwöchige Fahrradtour durch den Wahlkreis fällt bei den frostigen Temperaturen aus. „Dafür haben wir heute den Glühwein bestellt“, ergänzt er lachend. Wahlkampf vor Ort, mit den Menschen reden, das ist dem gebürtigen Künzelsauer wichtig. Natürlich macht ihm das und die Politik Spaß. „An dem Tag, an dem das nicht mehr so ist, höre ich auf“, sagt von Stetten.

Kandidat Christian von Stetten (CDU) im Porträt: Lieber direkte Gespräche als soziale Medien
Direkte Gespräche gehören dazu. In den Sozialen Medien ist er zwar vertreten, Feuer und Flamme ist der zweifache Vater dafür nicht. Er überlegt: „Für mich sind sie eher relevant, wenn man an der Regierung ist, ansonsten kann man nur ständig kritisieren, und das ist nicht meine Art.“ Die eine oder andere Kritik an der aktuellen Regierung spielt aber dann doch eine Rolle. Schon lange wichtig ist ihm die Verkleinerung des Bundestags, betont er: „Die Arbeit leidet und die vielen Abgeordneten kosten nur einen Haufen Geld.“ Die aktuelle Regierung hat das zwar geändert, doch seiner Ansicht nach nicht sinnvoll. Nach der Änderung der Regularien ist es nun möglich, dass direkt gewählte Kandidaten bei zu schlechten Zweitstimmen-Ergebnissen doch nicht ins Parlament einziehen. Das ist ein Risiko, auch für von Stetten. Trotzdem: „Ich bibbere nicht“, meint er mit seinem gewohnten Selbstvertrauen.
Der Workaholic, der zwischen 80 und 90 Stunden in der Woche arbeitet, ist vernetzt in der Region. Seit Beginn seiner Berliner Karriere gilt er als Vertreter des Mittelstandes und setzt sich auch für die Dauerthemen in der Region ein, wie den Ausbau der A6 oder die Kochertalbahn. Durch seine Kunst des Vernetzens macht er immer wieder von sich reden. Als Kreisrat und Gemeinderat in der Kreisstadt will er stets wissen, was auf kommunaler Ebene passiert. Diese politische Dreierkombination gehört für ihn zusammen. Eins davon aufzugeben, hält von Stetten für ausgeschlossen.
Christian von Stetten im Bundestagswahlkampf: Keine Angst, anzuecken
Trotz eines Herzinfarktes vor eineinhalb Jahren tritt der 54-Jährige nicht kürzer. Es sei alles wieder in Ordnung, betont er. „Man hat mir bereits prognostiziert, dass es soweit kommt“, wirft er ein. Zwar rauche er nicht, trinke weder Alkohol noch Kaffee, dafür sei sein Arbeitspensum zu hoch. Doch das mache ihm grundsätzlich nichts aus – alleine das Fußballspielen im Team des Bundestags komme leider etwas zu kurz.Auch Angst, anzuecken, hatte der Freiherr noch nie, weder im Wahlkampf noch in der Politik. Was ihn jedoch nachdenklich macht, ist eine Veränderung des Wahlkampfes. Viele würden heutzutage auf Angst abzielen, das sei nicht gut.