Wahlkreis Neckar-Zaber: Kandidat Mario Sickinger (SPD) im Porträt
Neubewerber Mario Sickinger (SPD) aus Beilstein hätte für die erste Kandidatur gerne mehr Zeit gehabt. Als Informatiker schätzt er seine Chance realistischerweise nicht allzu hoch ein.
Mario Sickinger aus Beilstein tritt in Neckar-Zaber für die SPD an. Der Neubewerber hätte gerne mehr Zeit für seinen Wahlkampf gehabt. „Ich versuche mich in allen 39 Gemeinden des Wahlkreises vorzustellen.“ Aber – das ist auch der Jahreszeit geschuldet – gebe es im Januar und Februar weniger Möglichkeiten dazu als in der Festleszeit im Sommer.
Neujahrsempfänge und direkte Kontakte zu den Rathäusern seien eine gute Gelegenheit, so der 30-Jährige. Als Sportbegeisterter – Sickinger nennt Fußball, die DLRG und Tennis – trainiere er gerade für einen Marathon. „Der Wahlkampf wird aber eher zum Sprint“, meint er zum vorgezogenen Termin für die Bundestagswahl am 23. Februar.

Kandidat Mario Sickinger (SPD) im Porträt: Wahlkampf mit Infoständen und direkt von Tür zu Tür
Vor Weihnachten in die Fußgängerzone zu stehen sei nicht sein Ding gewesen. „Viele sind gestresst“, meint Sickinger. Aber jetzt im Januar startet sein Wahlkampf durch mit Infoständen und direkt von Tür zu Tür. Als Informatiker schätze er seine erste Kandidatur durchaus realistisch ein. „Statistisch gesehen ist es unwahrscheinlich, dass ich das Direktmandat für die SPD hole.“
Mario Sickinger ist aber überzeugt, dass seine Ideen und Lösungsansätze „die besten aller Kandidaten sind“. Digitalisierung, Wirtschaftspolitik und der „Kampf gegen Rechts“ sind seine Schwerpunkte. „Das weltweite Nationaldenken und die zunehmende Individualisierung wirken sich negativ auf die heimische Wirtschaft aus.“ Nur wenn man in Europa zusammenstehe, könne man gegen die Konkurrenz beispielsweise aus China bestehen.
Mario Sickinger (SPD) im Wahlkreis Neckar-Zaber: Klare Abgrenzung von Populisten und Antidemokraten
Populisten, die derzeit Hochkonjunktur haben, werben damit, „dass es den Einzelnen schlecht geht. Als Gemeinschaft können wir einen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen.“ Arbeit, Tarifbindung und Mindestlohn seien nach wie vor Kernthemen der SPD. „Die Schere geht auseinander zwischen Gutverdienern und der breiten Masse.“ Der gesellschaftliche wie wirtschaftliche Mittelstand hänge stark von der Autoindustrie ab. „Viele Zulieferer hängen in der Luft.“
Digitalisierung ist für Sickinger „kein Ziel, sondern ein Werkzeug für mehr Geschwindigkeit und Effizienz“. Klare Standards für die Vergabe von Fördermitteln, Verschlankung von Abläufen und standardisierte Verfahren zum Beispiel bei der Abrechnung würde auch dem Handwerk helfen, das ihm sehr am Herzen liege.
Der Bottwartäler Mario Sickinger ist durch „Spanisch und Schwäbisch“ geprägt
Der Kampf gegen Rechts ist dem zweisprachig aufgewachsenen Bottwartäler wichtig. Mit Wurzeln aus Nicaragua sei er durch „Spanisch und Schwäbisch“ geprägt worden. „Ich kenne das Gefühl, nicht dazu zu gehören.“ Er wünsche sich eine Gesellschaft, die „Heimat bietet und Äußerlichkeiten nicht in den Vordergrund stellt“. Sickinger setzt sich für ein „offenes und vielfältiges Land ein – das treibt mich an“. Antidemokraten wie der AfD dürfe man nicht den „Angriff von innen heraus“ erlauben.