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Wahlkreis Neckar-Zaber: Kandidat Dieter Glatting (AfD) im Porträt

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Dieter Glatting aus Lauffen würde sich als AfD-Bundestagsabgeordneter besonders für eine verlässliche Energieversorgung mit Kernkraft einsetzen. 

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„Ich werde die nächste Legislatur in Berlin sitzen“, kann sich Dieter Glatting sicher sein. Denn der AfD-Bundestagskandidat für den Neckar-Zaber-Kreis ist dort jetzt schon: als Referent im Arbeitskreis Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit und Verbraucherschutz seiner Parteifraktion.

Ob der Diplom-Physiker, der während der Plenarwochen in die Hauptstadt pendelt, ansonsten an seinem Wohnort Lauffen am Neckar im Stadtrat sitzt und als Kreisrat im Landkreis Heilbronn sowie im Regionalrat Heilbronn-Franken, nach der Bundestagwahl als Abgeordneter ins Parlament einzieht, dazu wagt er keine Prognose. Seinen Platz 22 auf der Landesliste kommentiert der gebürtige Leimener mit einem Sponti-Spruch, dessen Ursprung Herbert Achternbusch zugeschrieben wird: „Du hast keine Chance, also nutze sie.“ Glatting kennt ihn aus einem Otto-Film.

Es passt zur spontanen, etwas aufmüpfigen Art des 61-Jährigen, der 20 Jahre lang im Bereich Reaktorsicherheit gearbeitet hat, denn: 2013 hatte es ihn vor allem deshalb in die neu gegründete Partei geführt, weil das Aus der Kernenergie beschlossen wurde. Und weil die AfD, so wie er, gegen den Euro war. Zuvor war er nie Partei-, noch nicht einmal irgendwo Vereinsmitglied: „Klüngel ist nicht meine Welt.“ 

Wahlkreis Neckar-Zaber: Kandidat Dieter Glatting (AfD) im Porträt

Aber seine Chancen wusste Glatting immer zu nutzen: Nachdem der bekennende Legastheniker vom Gymnasium in Sandhausen geflogen war - mit Realschulabschluss dank einer Nachprüfung in Religion, absolvierte er eine Dachdeckerausbildung und holte als 22-Jähriger sein Abitur an der Abendschule nach. Dort „bin ich aufgeblüht, weil es ging nur noch ums Fachliche, es wurden keine weltanschaulichen Dinge mehr gepredigt.“ Denn: „Mit indoktrinierter Weltanschauung hatte ich schon immer meine Probleme, ich war schon immer der Querdenker.“

Wenn er eine Chance als Bundestagsabgeordneter bekommt, will er „was Vernünftiges draus machen“. Vernünftig ist für ihn: die Rückkehr zur Kernkraft. „Die Kernenergie ist nachweislich statistisch die sicherste Energieform, die es gibt“, ist er überzeugt. Und die Endlagerfrage? Bei Veranstaltungen des nationalen Begleitgremiums hat er gesehen, was das Ausland macht. Glattings Meinung nach wird der Reaktormüll nirgends als großes Problem gesehen, außer in Deutschland: „Endlagerung stellt technisch-wissenschaftlich kein Problem und keine Gefahr dar.“ 

Bundestagskandidat Dieter Glatting (AfD).
Bundestagskandidat Dieter Glatting (AfD).  Foto: Seidel, Ralf

Zur Kernenergie will er aber nicht zurück, um den Klimawandel zu stoppen, obwohl Naturschutz sein Spezialthema ist. Denn der Physiker ist überzeugt: „Das Klima verhält sich innerhalb normaler Parameter.“ Es gebe keine Beweise dafür, dass eine Erhöhung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre messbare Auswirkungen auf das Klima der Erde habe. 

AfD-Kandidat Dieter Glatting im Porträt: erneuerbare Energien keine Alternative zur Kernkraft

Photovoltaik und Wind sind für ihn keine zuverlässigen Energielieferanten, und dem Naturliebhaber in ihm erschließt sich nicht, was der Lärm und der Schattenwurf von Windenergieanlagen „noch mit Natur zu tun hat“. Daher freut er sich, „dass Trump demnächst ins Amt kommt und er wahrscheinlich mit dem ganzen Klimaquatsch aufräumen wird“. 

Über sich selbst sagt der verheiratete Vater eines Sohns: „Ich bin Patriot, aber kein Nationalist. Humanismus ist bei mir mit drin.“ Wenn sich in der AfD diktatorische Ambitionen fänden, würde er austreten. In puncto Umgang mit Migranten glaubt Glatting: „Wenn wir einfach nur die Gesetze anwenden, die derzeit bestehen, wenn wir denen wieder Geltung verschaffen würden, dann wären wir gerade im Thema Asyl und Ausländer die großen Probleme los.“

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