Wahlkreis Heilbronn: Kandidat Michael Link (FDP) im Porträt
Der Bezirksvorsitzende der FDP Heilbronn-Franken, Michael Link, kandidiert zum sechsten Mal im Wahlkreis Heilbronn für den Bundestag. Nicht jedes Mal hatte er Erfolg.
FDP-Vize-Fraktionschef Michael Link war zweieinhalb Jahre lang Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, bevor er das Amt nach dem Bruch der Ampel niederlegte. Jetzt kämpft der Heilbronner um den Wiedereinzug in den Bundestag. Dem Parlament gehört er seit 20 Jahren an, allerdings mit Unterbrechung. 2013 scheiterte die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde und flog aus dem Bundestag. Das könnte Umfragen zufolge auch diesmal drohen.
Damals wurde Link Direktor bei der OSZE, bevor er 2017 wieder in den Bundestag einzog. Doch mit einem solchen Plan B beschäftigt sich der Politiker diesmal nicht. „Das wäre rein hypothetisch“, sagt Link, der auf der Landesliste seiner Partei auf Platz drei steht. Umfragen nehme er „extrem ernst“. Trotzdem sei er zuversichtlich, dass die FDP den Sprung ins Parlament schafft: „Das ist absolut möglich.“ Man sei intern nicht so zerstritten wie 2013, überzeuge den Wähler thematisch und habe mit Christian Lindner jemanden an der Spitze, „der nicht stehen bleibt“.

Kandidat Michael Link (FDP) im Porträt: Der 61-Jährige will Flagge zeigen
Der 61-Jährige tritt gerne zur Wahl an, weil er für Inhalte kämpfen will. „Gerade diesmal ist es besonders wichtig, Flagge zu zeigen“, sagt der Heilbronner. Vor allem in der Wirtschaftspolitik – Hauptziel müsse Wirtschaftswachstum sein. „Auch Klimaschutz geht nur mit starker Wirtschaft“, erklärt Link. Und das bei Einhaltung der Schuldenbremse: „Verschuldung ist das letzte Instrument.“ Dass Deutschland im globalen Vergleich Platz 27 beim Wirtschaftswachstum belegt, dürfe nicht sein.
Link will sich für niedrigere Energiepreise für produzierende Betriebe einsetzen, für weniger Bürokratie und eine wettbewerbsfähige Steuer: „Ich mache Politik für den Standort“, betont der Abgeordnete. Dazu gehöre auch eine forschungsfreundliche Energiepolitik. „Wir können es uns nicht leisten, Technologien aus ideologischen Gründen nicht zu nutzen.“
„Wir können es uns nicht leisten, Technologien aus ideologischen Gründen nicht zu nutzen.“
Weitere wichtige bundespolitische Themen sind für Link die Rente, die eine Mischung aus staatlicher Zahlung und privater Vorsorge sein sollte, sowie Verteidigung und Sicherheit. „Wir wähnen uns sicherer, als wir tatsächlich sind“, warnt der Außenpolitik-Experte angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. Putin sei eine Bedrohung. Link plädiert deshalb dafür, den Wehrdienst attraktiver zu machen und eine größere Reserve aufzubauen.
Michael Link ist Kandidat für die FDP in Heilbronn: Lösungen für die Frankenbahn gefordert
In Sachen Verkehr verweist der Kandidat auch auf Erfolge der vergangenen Legislaturperiode: „Wir haben einiges erreicht.“ Dennoch gebe es Handlungsbedarf, für die Region beispielsweise in Sachen Schleusenausbau. Der Neckar müsse ertüchtigt werden, um ihn als Verkehrsweg zu erhalten. Weil eine maximale Schleusen-Verlängerung die teuerste Option ist, plädiert Link für den in Heilbronn angestoßenen Modellversuch mit so genannten Gelenk-Schubverbänden. Außerdem kämpft der Politiker für den ICE-Anschluss der Stadt: „Da muss der Druck weiter erhöht werden.“ Auch für die Frankenbahn fordert er Lösungen, da sei man zuletzt „zu wenig vorangekommen“.
Michael Link kämpft ausdrücklich für eine schwarz-gelbe Koalition. Die Schnittmengen der FDP mit der CDU seien deutlich größer als mit anderen Parteien. Andere Koalitionen schließt er nicht aus, steht aber ausdrücklich zur Brandmauer in Richtung AfD: „Wenn demokratische Parteien nicht koalieren, gewinnen die Ränder: Das können wir uns nicht leisten.“