CDU-Minister in der Bundesregierung: Merz beweist Mut bei der Auswahl
CDU-Chef Friedrich Merz vertraut auf die Expertise von zwei Top-Leuten aus der Wirtschaft. Und auf erfahrene Fachpolitiker und Vertraute, meint unser Kommentator.
Friedrich Merz hat bei der Auswahl der künftigen CDU-Minister in der Bundesregierung Mut zum Risiko bewiesen. Dass er mit Katherina Reiche und Karsten Wildberger gleich zwei Top-Positionen an Vertreter aus der Wirtschaft vergibt, ist bemerkenswert. Das Wirtschaftsministerium an die Energiemanagerin Reiche zu vergeben, macht durchaus Sinn - schließlich ist die Energiewende weiterhin eine der wichtigsten Aufgaben der Bundesregierung. Und Reiche kennt aus ihrer Vergangenheit die Regeln des politischen Betriebs.
Der Manager Wildberger muss sich an den langsamen Berliner Politbetrieb gewöhnen
Es wird spannend sein zu sehen, wie sich der Chef von Mediamarkt-Saturn als Digitalminister schlagen wird. Vorstandschefs sind es gewöhnt, dass ihre Entscheidungen rasch umgesetzt werden. Nun wird sich Wildberger mit dem Berliner Politikkosmos mit seinen mitunter sehr langsam mahlenden Mühlen anfreunden müssen.
Merz hat auch einige erwartbare Personalentscheidungen getroffen, die absolut nachvollziehbar sind. Mit Thorsten Frei zieht einer seiner engsten Vertrauten als Chef ins Kanzleramt ein. Und mit Karin Prien als Bildungsministerin und Johan Wadephul als Außenminister hat der wahrscheinlich künftige Bundeskanzler zwei ausgewiesene Fachpolitiker zu Ministern befördert.
Baden-Württemberg ist in der Bundesregierung gut vertreten
Aus baden-württembergischer Sicht kann sich Merz’ Auswahl sehen lassen. Neben dem Südbadener Frei im Kanzleramt rückt die Tauberbischofsheimerin Nina Warken als Gesundheitsministerin ins Kabinett. Auch wenn sie sich bisher vor allem um Innenpolitik gekümmert hat, trauen Parteifreunde Warken zu, sich schnell in das komplizierte Gesundheitsressort einzuarbeiten. Und mit dem Pforzheimer Gunther Krichbaum als Staatsminister ist Baden-Württemberg künftig auch im Auswärtigen Amt vertreten.