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Wie turbulent wird der nächste Akt im Kochertalbahn-Drama?

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Am 26. Juli entscheidet der Kreistag, wie es weitergeht. Am 26. Juni wurde der Punkt von der Tagesordnung genommen. Es wird also spannend, meint unser Autor.

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 Foto: Reichert

Der Termin für die Sondersitzung des Kreistags zur möglichen Reaktivierung der Kochertalbahn steht jetzt fest: Es ist der 26. Juli. Damit sollen nun genau einen Monat nach der letzten Sitzung die Würfel fallen, die am 26. Juni im Becher blieben, weil Kreisrat Rainer Züfle massive Bedenken anmeldete, ob der Punkt rechtmäßig beraten werden kann, weil die Beschlussvorlagen seiner Meinung nach zu spät verschickt wurden.

Hinter den Kulissen rumort es

Obwohl Landrat Matthias Neth vom Gegenteil überzeugt ist, hatte er das Thema von der Tagesordnung genommen. Außer seiner Erklärung, der Rechtfertigung Züfles und einer kurzen Unmutsbekundung des CDU-Kreisrats Christian von Stetten sind öffentliche Debatten ausgeblieben. Dafür tobte der Streit hinter den Kulissen umso heftiger. Die einen warfen den Gegnern der Reaktivierung eine perfide Verzögerungstaktik vor, die anderen bezichtigten die Befürworter, allzu schnell Fakten schaffen zu wollen. Dazu gab es viel Verwirrung über das, was der Kreistag am 26. Juni eigentlich beschließen sollte.

Keine Infos zum laufenden Rechtsstreit

Wie ist der aktuelle Stand im Rechtsstreit zwischen Rainer Züfle und der Kreisspitze vor dem Verwaltungsgericht? Dazu wollte das Landratsamt im Vorfeld nichts sagen. Die HZ bekam als Antwort nur diesen dürren Satz: "Zum Thema Kochertalbahn wird Landrat Dr. Neth in der Sitzung am 26. Juli Stellung nehmen." Aha. Wie bereits berichtet, ist er der Meinung, dass hier "viel Lärm um nichts" gemacht wird. Mal sehen, wie laut oder leise es am Mittwoch in der Künzelsauer Stadthalle zugeht. Beginn ist um 17 Uhr, und damit genügend Zeit, im Zweifel bis in den späten Abend zu tagen.

Dieselbe Vorlage wie beim ersten Versuch

Fakt ist: Der Inhalt der Beschlussvorlage unterschiedet sich keinen Deut von der vom 26. Juni. Weder wird dabei entschieden, ob die Kochertalbahn gebaut wird, noch wie die Baukosten verteilt werden. So weit ist man nämlich noch lange nicht. Es geht lediglich darum, den Weg freizumachen für die nächste und entscheidende Wirtschaftlichkeitsprüfung, die da heißt: Standardisierte Bewertung. Weil die damit einhergehende Infrastrukturplanung mit rund drei Millionen Euro aber verdammt teuer ist, mahnen die Kritiker zur Vorsicht, während die Unterstützer damit kein Problem haben.

So sollen die Prüfungskosten verteilt werden

So oder so: In der Beschlussvorlage steht, wie diese Prüfungskosten verteilt werden sollen. Demnach würde der Kreis 50 Prozent übernehmen, die andere Hälfte müssten Künzelsau, Kupferzell und Waldenburg tragen "nach einem noch festzulegenden Verteilerschlüssel". Und: Sollten die weiteren Untersuchungen mehr als drei Millionen Euro kosten, müsse der Kreistag dies extra gutheißen.

Noch viele offenen Fragen

Das Landratsamt schreit bei der Kochertalbahn übrigens keinesfalls laut Hurra. Obwohl die Wirtschaftlichkeit erwiesen sei, "sind bei dieser Trasse noch viele Fragen offen", besonders zu den Baukosten, zum Verkehrskonzept und zu den Betriebskosten. Auch wie der Kreishaushalt jährlich belastet werde, sei unklar. Gerade deshalb befürwortet die Verwaltung entschieden eine Standardisierte Bewertung, um all das zu klären.

 
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