Ukraine-Krieg und kein Ende: Traurige Realität muss akzeptiert werden
Chefredakteur Uwe Ralf Heer kommentiert: Wer auf einen Sieg der Ukraine setzt, der riskiert sinnloses Sterben. Auch der ukrainische Präsident weiß, dass er nicht mehr alle Gebiete zurückerobern kann.

In dieser Woche gibt es ein beklemmendes Datum: den 100. Tag von Putins Angriffskrieg in der Ukraine. Und noch viel schlimmer: Ein Ende ist weit und breit nicht in Sicht. Daran ändern weder Videobotschaften auf der einen, noch Telefongespräche auf der anderen Seite etwas. Das wurde auch an diesem Wochenende deutlich. Der russische Präsident sieht überhaupt keine Notwendigkeit, ernsthafte Verhandlungen zu führen.
Ausbleibende Hilfe
Es läuft militärisch für die Russen nämlich nicht so schlecht, wie mancher Experte aus dem Westen gerne glauben machen möchte. Personell ist man den Ukrainern ohnehin überlegen. Zudem warten diese flehentlich auf schwere Waffen, die nicht oder zu spät kommen. Und schon gar nicht aus Deutschland, wo man ernsthaft behauptet, die Hilfe für die Ukraine sei doch eigentlich enorm stark. Das sorgt für internationales Kopfschütteln.
Traurige Realität
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat längst die Geduld verloren. Vor allem, weil Tag für Tag ein weiteres Stück seines Landes zerbombt und unbewohnbar wird. Erstmals hat er angekündigt, Teile des Landes nicht mehr zurückerobern zu können. Das mag verheerend sein, aber es ist traurige Realität. Wer ernsthaft fordert, der Krieg müsse so lange gehen, bis die Ukraine gewonnen hat, der ist verantwortlich für sinnloses Sterben. Und genau das kann doch niemand wollen.


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