Teure Currywurst: Abzocker sind die Ausnahme, nicht die Regel
Die Gastronomen sind angesichts der hohen Inflation gezwungen, die Preise zu erhöhen, meint unser Autor.

Die Mittagspause ist ein ziemlich teurer Spaß geworden. Vor einigen Jahren reichten noch vier, fünf Euro, um sich beim Metzger, an der Imbissbude oder im Döner-Laden zu versorgen − diese Zeiten sind definitiv vorbei. Es ist klar, dass die hohe Inflation auch vor der Currywurst nicht Halt macht.
Insofern ist die Empörung einiger Zeitgenossen über die Gastronomie, die sich angeblich die Taschen vollmacht, übertrieben. Wie immer gibt es schwarze Schafe, die es bei der Preisgestaltung übertreiben − und damit früher oder später ihre Kunden verprellen. Aber der gesamten Branche Abzockerei zu unterstellen, ist unredlich.
Wenn die Lebensmittel- und Energiepreise um 20 Prozent und mehr steigen, müssen Gastronomen darauf reagieren, wenn sie noch wirtschaftlich arbeiten wollen. Mit Döner oder Pizza für vier Euro ist dies seriöserweise nicht mehr möglich. Die Branche, die sich längst noch nicht vom Corona-Schock erholt hat, muss nun den Spagat schaffen, die Preise auskömmlich zu gestalten, ohne die Kundschaft zu vertreiben. Das wird nicht jedem gelingen, schon jetzt verzichten immer mehr preissensible Kunden auf den schnellen Snack oder den Restaurantbesuch.
Die Gastro-Branche wird also trotz höherer Preise weiter kämpfen müssen. Eine Verlängerung der Mehrwertsteuer-Reduzierung würde ihr dabei immerhin helfen.



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