Öhringer Hallenbad bleibt zu: Entscheidung ist stringent
Die Öhringer Räte haben sich die Entscheidung, das Hallenbad geschlossen zu halten, nicht leicht gemacht, findet unsere Autorin.
Mal ehrlich: Es wäre so richtig einfach gewesen, sich dem öffentlichen Druck zu beugen und das Hallenbad noch im Oktober zu öffnen. Vielleicht mit zwei, drei Grad kälterem Wasser und ohne Sauna. Aber eben doch so, dass jene Bürger zufrieden sind, die mit Vehemenz die Öffnung des Bads fordern. Damit Kinder schwimmen lernen. Aber auch, um den Frust über vermeintliche Einschränkungen der persönlichen Freiheit zu kompensieren.
Es wäre einfach gewesen. Und möglicherweise war die Verlockung auch groß. Doch eben zwei mehr Stadträte waren der Meinung, dass ein Winter ohne Hallenbad das kleinere Übel ist im Vergleich zu dem, was die Menschen in der Ukraine erleben und dem, was Öhringer Bürgern drohen würde, käme ein kalter Winter und gäbe es zu wenig Gas.
Das Ziel, 20 Prozent Energie zu sparen, das wollen die Öhringer erreichen. Kein Hallenbad tut weh. Keine Frage. Kalte Wohnungen aber auch. Ob es notwendig ist, das Bad vorerst nicht zu öffnen? Man weiß es nicht. Keiner kann in die Glaskugel blicken, keiner für sich beanspruchen, genau zu wissen, was vor sich geht. Ob es notwendig ist, bei seiner Meinung zu bleiben? Solange es keine anderen Fakten gibt: Ja.
Der Öhringer Gemeinderat hat auf jeden Fall verantwortlich gehandelt. Und wenn die Diskussion etwas Gutes hatte, dann dass sie zeigte, wie wichtig der Ausbau regenerativer Energien und ein höherer Grad an Unabhängigkeit ist. Das Nein zur Öffnung hat auf jeden Fall weiteren Klima-Entscheidungen des Abends zu einem Ja verholfen.