Sylt-Gäste grölen Nazi-Parolen: Das darf nicht geduldet werden
Nach dem Video der Partygäste auf Sylt ist für unseren Autor klar: Es ist ein Skandal, dass Feiernde unwidersprochen ausländerfeindliche Parolen grölen dürfen.

Das Video, auf dem Partygäste in einem Club auf Sylt ausländerfeindliche Parolen grölen, ist widerlich. Vor allem, weil sich die Szene nicht wie vergleichbare Vorfälle am Ballermann oder in einem Bierzelt abspielt, sondern in Kampen auf Sylt. Im Pony feiern seit jeher die Reichen und Schönen, all jene, die sich für privilegiert und überlegen halten und die ohne mit der Wimper zu zucken 150 Euro Eintritt zahlen, weil Geld keine Rolle spielt.
Diese Menschen, die im Alltag vermutlich kaum etwas mit Migranten, Flüchtlingen oder Gastarbeitern zu haben, singen mit Champagnerglas in der Hand "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!" und haben sichtlich Spaß dabei.
Empörendes Sylt-Video zeigt: Die schweigende Mehrheit schaut dem rassistischen Treiben zu
Nicht alle Gäste, die auf dem Video zu sehen sind, singen mit, aber niemanden scheinen die rassistischen Parolen zu stören. Es gibt keinerlei Widerspruch, kein Einschreiten des Personals - alles ganz normal also? Das ist der eigentliche Skandal. Dass sich Menschen mittlerweile in aller Öffentlichkeit trauen, rassistische, ausländerfeindliche Parolen von sich zu geben und das Ganze dann auch noch filmen und weiterverbreiten. Und die Mehrheit, die mit Rassismus nichts zu tun hat, steht schweigend oder achselzuckend daneben.
In einer Demokratie ist kein Platz für Ausländerfeindlichkeit
In solch einem Klima gedeiht die Verachtung für die Demokratie, die gerade gewaltig unter Druck steht. Bei Vorfällen wie diesen braucht es beherztes Einschreiten und deutliche Sanktionen, um klar zu machen, dass solch ein Verhalten in diesem Land nicht geduldet wird. Niemand soll sich mit Trunkenheit, Partylaune oder "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen" herausreden können. Nein, für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ist kein Platz, das hat der Pony-Wirt glücklicherweise auch deutlich gesagt. Warum er und seine Mitarbeiter von den rechtsextremistischen Gesängen nichts mitbekommen haben, bleibt dennoch ein Rätsel.