Zustand der Warnsirenen ist alarmierend
Warnsirenen galten als Auslaufmodell, jetzt werden sie wieder gebraucht. Beim Förderprogramm für den Ausbau des Netzes muss der Bund nachlegen, findet unser Autor.
Wird das gebraucht, oder kann das weg? Im Fall der Warnsirenen schien die Antwort vor Jahrzehnten klar. Der Kalte Krieg war vorbei, Fliegeralarm leidvolle Geschichte. Der Bund gab das Netz auf. Viele Gemeinden sahen keine Notwendigkeit, es auf eigene Kosten zu erhalten. Nun ist der Zustand des Alarmnetzes alarmierend, während uns seine Bedeutung schmerzhaft vor Augen geführt wird.
Der Krieg in der Ukraine oder Naturkatastrophen wie im Ahrtal zeigen, wie wichtig es ist, die Bevölkerung auf vielen Kanälen informieren zu können. Längst nicht jeder hat ein Handy, nicht überall funktioniert der Mobilfunkempfang. Die als Auslaufmodell abgestempelte Sirene hat ihre Berechtigung. Das hat die Politik erkannt.
Beim Warntag am Donnerstag setzen die Behörden auf eine große Bandbreite an Hilfsmitteln - von modern bis traditionell. Zudem hat der Bund schon vergangenes Jahr ein Förderprogramm aufgelegt, damit Kommunen wieder Sirenen installieren oder alte Anlagen modernisieren können. Allerdings blieb Berlin auf halbem Weg stehen. Das Geld reicht hinten und vorne nicht. Es kann nicht sein, dass manche Kommunen auf Katastrophen besser vorbereitet sind, weil ihre Verwaltung besonders flott und findig war oder einfach nur Glück hatte. Hier muss der Bund nachlegen.