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Meinung zur Impfaktionswoche: Gut zureden reicht nicht mehr

  
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Die bundesweite Impfaktionswoche ist ein Zeichen der Hilflosigkeit, kommentiert unser Autor. Die Instrumente sind alt bekannt, trotzdem kommt die Impfquote nicht vom Fleck.

  
Der Impfbus ist in Heilbronn bereits seit Juli im Betrieb. Foto: Archiv/Seidel
Der Impfbus ist in Heilbronn bereits seit Juli im Betrieb. Foto: Archiv/Seidel  Foto: Seidel, Ralf

Noch eine Aktionswoche also. Seit Montag laufen bundesweit abermals die Anstrengungen, die lahme Corona-Impfkampagne anzuschieben. Impfschutz ohne Termin, kostenlos und nahe bei den Menschen, etwa beim Einkauf oder beim Sport.

Das klingt gut und wirkt dennoch hilflos. Denn neu ist das alles nicht. In der Region wird der Ansatz seit Wochen verfolgt. Im Heilbronner Impfzentrum heißt es: hereinspaziert! Den Impfschutz gibt es im Vorbeigehen von morgens bis abends. Impfbus, Aktionen vor Ort, an Schulen, in Vereinen: All das gehört zum Standardrepertoire, nicht erst seit gestern. Allein: Die Kampagne kommt frustrierend langsam voran.

Offenbar sind die Möglichkeiten ausgeschöpft, mit Überzeugungsarbeit, Aufklärung und gutem Zureden eine Impfquote zu erreichen, die Experten zufolge nötig ist, um neuerliche Einschränkungen im Herbst zu vermeiden. Deshalb ist es richtig, dass Impfunwillige die Folgen ihrer Entscheidung tragen müssen.

Dass freiwillig Ungeimpfte nicht mehr die Allgemeinheit für Verdienstausfälle bei Quarantäne zahlen lassen, dass Corona-Tests nicht mehr gratis sind – das ist keine Zumutung, sondern konsequent. Es geht nur mit Aufklärung und einem gewissen Druck. Sonst hangeln wir uns über Aktionswochen in den Lockdown.

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