Warntag und Sirenentest: Nicht nur auf Handys verlassen
Beim bundesweiten Warntag springen Apps an, und die Sirenen heulen: Der Katastrophenschutz muss auf viele Wege setzen, nicht nur digitale, meint unser Autor.

Um 11 Uhr wird am Donnerstag, 14. September, alles getestet, was an Warnmöglichkeiten im Katastrophenfall zur Verfügung steht. Unter anderem werden die Sirenen zum Testalarm dröhnen - zumindest dort, wo es sie noch gibt. Lange schienen die Tröten aus der Zeit gefallen, ein Relikt des Kalten Krieges. Doch nicht zuletzt die Flut im Ahrtal hat gezeigt, wie wichtig es ist, sich nicht nur auf digitale Warnmöglichkeiten auf dem Smartphone zu beschränken.
Der Bund hat die Sirenen aufgegeben und es den Gemeinden überlassen, ob sie weiter darauf setzen. Viele verzichteten, das Netz ist deshalb heute ausgedünnt. Heilbronn gehört zu den Städten, die an den Sirenen festhielten. Aber im Landkreis tun sich Lücken auf.
Förderprogramm ist hoffnungslos unterfinanziert
Hektisch ging es zu, als jüngst ein Förderprogramm aufgelegt wurde, das beim Aufbau neuer Sirenen helfen sollte. Die Region tat sich dabei dank eines abgestimmten Antrags beim Windhundrennen hervor und schöpfte viel Geld ab.
Trotzdem war das Förderprogramm mit 90 Millionen Euro hoffnungslos unterfinanziert, wenn wirklich wieder ein flächendeckendes Sirenennetz einen Beitrag zur Sicherheit und Frühwarnung leisten soll. Hier ist der Warntag eine sinnvolle Sache, um auf die Defizite hinzuweisen. Es ist nur ein Test. Der nächste Ernstfall kommt bestimmt.