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Um den Beruf der Hebamme attraktiver zu machen, muss mehr getan werden

  
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Das Problem des Hebammennotstands wird zwar erkannt, aber zu wenig dagegen unternommen, findet unsere Autorin.

  

Die wirklich wichtigen Berufe haben in der Gesellschaft und in der Politik nicht den Stellenwert, den sie verdient haben. Für Pflegekräfte wurde während Corona viel geklatscht, verbessert hat sich für sie aber nichts. Auch Hebammen, die dafür sorgen, dass Babys einen guten Start ins Leben haben, bleiben auf der Strecke.

Der Verdienst ist nicht üppig, Gebühren für freiberufliche Hebammen wurden seit 2017 nicht erhöht, Versicherungen für Geburtshelferinnen kosten im Jahr tausende Euro. Die Verantwortung ist hingegen riesig. Da war die Ankündigung des Gesundheitsministers, Hebammen aus dem Pflegebudget zu streichen, ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht. Auch wenn die Regelung nicht in Kraft treten soll, zeigt sie, wie gering die Wertschätzung für Hebammen ist.

Unterbesetzte Kreißsäle und magere Einkommen schrecken ab

Der Mangel wird zwar als Problem erkannt. Es passiert aber zu wenig, um ihn zu beheben. Das Fördern von Anlaufstellen für die geburtliche Versorgung, wie sie in Heilbronn 2020 entstanden ist, verbessert die Situation zwar. Den Beruf der Hebamme macht es aber nicht attraktiver. Hierfür müssen die Arbeitsbedingungen, die Verdienst- und Abrechnungsmöglichkeiten grundlegend reformiert werden. Es nützt wenig, wenn junge Menschen zwar Hebamme werden wollen, die Aussichten auf unterbesetzte Kreißsäle und magere Einkommen sie am Ende aber von der Arbeit in diesem Beruf abhalten.


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