Es ist richtig, dass Neckarsulm auf Pamukkale in der Türkei zugeht
Neckarsulm und das türkische Pamukkale prüfen, ob eine offizielle Städtepartnerschaft entstehen kann. Das ist richtig, findet unser Autor.
Erhält Neckarsulm bald neue Tafeln an den Ortseingängen, weil mit der türkischen Weltkulturerbestätte Pamukkale eine weitere Städtepartnerschaft hinzukommt? Es ist zu früh, die Schilder zu überarbeiten, aber ein gutes Zeichen, dass der Gemeinderat die ausstreckte Hand der Türken annimmt.
So berechtigt die vielfältige Kritik am türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ist, so wichtig ist es, den Menschen vor Ort vertrauensvoll zu begegnen. Der Gemeinderat Neckarsulm setzt ein Zeichen der Völkerverständigung in Zeiten, in denen Krieg und Hass die Oberhand zu gewinnen drohen. Zugleich signalisieren die Stadträte nach innen, dass sie sich für die Ursprünge vieler Neckarsulmer interessieren. Menschen mit türkischen Wurzeln bilden den größten Anteil der Einwohner mit Migrationshintergrund.
Erfolgreiche Städtepartnerschaften sind keine Selbstläufer. Sie machen nur mit regelmäßigen Begegnungen Sinn. Neckarsulm hat aber viele Möglichkeiten, das Potenzial auszuschöpfen. Die Unternehmen mit ihrer interkulturellen Belegschaft können sich genauso engagieren wie Schulen, Vereine, Gruppen, Kirchen und der Moscheeverein.
Erste vielversprechende Schritte sind gesetzt, nun geht es ans Ausloten dessen, was tatsächlich möglich ist. Fürs weltoffene Neckarsulm ist es eine zweite, neue Zusammenarbeit in kurzer Zeit: Kürzlich haben Jugendliche des Albert-Schweitzer-Gymnasiums erstmals eine Schule in Tel Aviv besucht. Jeder Kontakt mit einem anderen Land stärkt das friedliche Zusammenleben.