Es ist ein weiter Weg zur Wiederbelebung der Bottwartalbahn
Es gibt vielversprechende Signale zur Reaktivierung der Bottwartalbahn. Es steht aber noch viel Arbeit bevor, meint unser Autor. Dabei sollte das Momentum nicht verpuffen.
Die Verantwortlichen in den Landratsämtern halten sich noch zurück. Trotzdem ist durchgesickert: Es sieht grundsätzlich gut aus für die Bottwartalbahn − jene Strecke zwischen Marbach und Heilbronn, die seit Jahrzehnten stillgelegt ist und die nun wiederbelebt werden könnte. Gleichwohl ist das, sollten sich die positiven Ergebnisse der Wirtschaftlichkeitsprüfung bestätigen, allenfalls ein Etappenziel.
Wenn sich zeigt, dass sich die Reaktivierung rentiert, ist das keine große Überraschung. Schon bei früheren Prüfungen kratzte das Projekt an der entscheidenden Hürde. Die Bewertungskriterien sind zuletzt geändert worden, um unter Beachtung von Klimagesichtspunkten gerade solche Wiederbelebungen stillgelegter Strecken einfacher möglich zu machen.
Alte Korridore sind zum Teil zugebaut
Doch die Arbeit geht erst los. Der Weg zur Bahn im Bottwartal ist weiter als im Krebsbachtal im Kraichgau, wo noch Schienen liegen. Im Zabergäu, wo ebenfalls über eine Reaktivierung nachgedacht wird, ist zumindest die Trasse noch als solche gewidmet. Zwischen Marbach und Heilbronn zeugt hingegen kaum noch etwas von der Bahngeschichte. Die alten Korridore sind zum Teil zugebaut. Während die geplante neue Trasse im Landkreis Ludwigsburg bis Beilstein dem historischen Verlauf folgen kann, gibt es im Raum Heilbronn viel zu besprechen. Eine Anbindung der Firmenstandorte in Abstatt und Untergruppenbach mit ihren vielen Tausend Mitarbeitern wäre interessant.
Das alles sollte nicht zu lange dauern. Derzeit profitiert der Schienenverkehr von einem Momentum, über die Notwendigkeit des Ausbaus herrscht Einigkeit in allen politischen Lagern. Das kann sich schnell wieder ändern, wenn das Geld knapper wird.


Stimme.de