Die Josef-Schwarz-Schule ist ein Baustein im Bildungssystem, aber ein besonderer
Eltern erwarten ein Zwei-Klassen-System an den Heilbronner Grundschulen. Dazu muss es nicht kommen, meint unser Autor.
Die Sorgen vieler Heilbronner Eltern müssen ernst genommen werden: Sie befürchten, dass ein Zwei-Klassen-System in den Grundschulen entsteht - mit der privaten Josef-Schwarz-Schule als das Maß aller Dinge, die nur von wenigen Kindern besucht werden kann. Es gibt mehrere private Träger, die in Heilbronn eine Schule betreiben. Das tut der Bildungslandschaft gut, sie bereichern das Angebot, so dass alle Familien für ihre Kinder das bestmögliche Angebot erhalten. Die Situation der Josef-Schwarz-Schule ist allerdings besonders: Aufgrund einer Abmachung zwischen der Schule, der Dieter-Schwarz-Stiftung und der Stadt Heilbronn wird sie für die Kinder im Stadtteil Neckarbogen zur Grundschule: Bis zu einer sehr großzügig bemessenen Einkommensgrenze müssen nämlich Familien kein Schulgeld zahlen. Durch diesen Deal wird die Josef-Schwarz-Schule sozusagen in gewisser Weise zur öffentlichen Schule unter privater Trägerschaft.
Die Ausstattung, davon gehen viele Heilbronner aus, wird in der neuen Schule im Neckarbogen von erster Güte sein. Hinzu kommt die bilinguale Ausrichtung: Englisch ab Klasse eins, viele Familien wünschen sich das für ihren Nachwuchs, können ihn aber an der eigenen Grundschule nicht in einer Tiefe bekommen, wie es in der Schwarz-Schule der Fall ist. Heilbronn steckt viel Geld in Grund- und weiterführende Schulen, investiert in neue Gebäude. Nur: Viele Familien befürchten, dass die Stadt aufgrund ihrer Vielzahl an Aufgaben nicht das Niveau der Schwarz-Schule erreichen kann. In erster Linie sind Rathaus und Gemeinderat gefordert, diesen Vorurteilen klare Akzente entgegenzusetzen und stark in die Grundschulen zu investieren. Beste Werbung für öffentliche Grundschulen sowie die übrigen Privatschulen sind aber begeisterte Schulgemeinschaften: Letztendlich kommt es darauf an, dass sich die Kinder wohlfühlen. Und das tun sie an vielen Grundschulen, egal ob öffentlich oder privat.


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