Kohlensäuremangel: Eine Konsequenz der Kriegskrise
Der Kohlensäuremangel macht Sorgen, enthüllt aber Zusammenhänge, meint unsere Autorin.
"Ich habe in letzter Zeit das Gefühl, dass der Sprudel weniger sprudelt", sagt eine Kollegin, bekennender Classic-Wasser-Fan, als sie vom Kohlensäuremangel und den Sorgen der Mineralwasserhersteller aus der Region hört. Ihr Gefühl gehört aber wohl in den Bereich Autosuggestion. Bei Wüteria Mineralquellen betont man: "Am Rezept hat sich nichts verändert. Da gibt es Vorgaben." Doch habe man schon von Unternehmen gehört, die jetzt verstärkt auf Medium-Sprudel setzen, um Kohlensäure zu sparen.
Was die Konsumenten angeht, so gibt's sicherlich Bedrohlicheres, als auf Blubberwasser oder Bier verzichten zu müssen. In der Wohnung frieren zu müssen, zum Beispiel. Oder mangels Strom nicht mehr kochen zu können. Doch CO2 braucht man nicht nur, um Getränke zum Perlen zu bringen. Und: Der aktuelle Kohlensäuremangel ist weitestgehend eine Konsequenz der Kriegskrise. Diese sorgt dafür, dass nach und nach ein Dominostein den nächsten mit sich reißt. Das ist das Szenario, das Angst macht: eine Pleitewelle von Produzenten aller Art, die nicht nur Unternehmer trifft, sondern am anderen Ende der Reihe zunächst ihre Angestellten und schließlich die Endverbraucher. Denen sich derzeit ganz neue Einblicke in Zusammenhänge von Produktionsketten erschließen.


Stimme.de