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Erlöse auf Talfahrt: Weinbau in Schieflage

  
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Württemberger Weine sind mehr wert, als sie kosten. Wenn Verbraucher dies nicht honorieren, geht viel verloren, meint unser Autor.

  

Manche meinen, es liege in der Natur der Sache, dass Wengerter jammern, allen voran Weinbaupräsident Hermann Hohl. Seit Jahren beklagt er bei seiner Jahrespressekonferenz die Schieflage, in die viele seiner Kollegen geraten. Gleichzeitig erntet er dafür bei manchen Kopfschütteln, weil sie meinen, er schade damit dem Image der Branche.

Doch erstens hat Schönfärberei noch nie zur Lösung von Problemen beigetragen. Und zweitens ist die Lage vieler Winzer inzwischen tatsächlich so dramatisch wie noch nie. Die Erlöse sind schon länger auf Talfahrt. Nun sind in den aktuellen Multi-Krisen auch noch die Betriebskosten enorm gestiegen. Preiserhöhungen sind kaum durchzusetzen, Verbraucher greifen verstärkt zu Billig-Ware aus dem Ausland. Für viele Winzer rentiert sich der Weinbau kaum noch, vor allem Nebenerwerbswengerter hören auf.


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Gleichzeitig aber wächst die Zahl der größeren Betriebe. Und was diese inzwischen auf die Beine stellen, verdient Respekt: von der Weinqualität über die Produktvielfalt und Veranstaltungen bis hin zum Erhalt unserer wunderbaren Kulturlandschaft. Damit trägt die Weinbranche insgesamt viel zur Attraktivität unserer Region bei. Doch die meisten Einheimischen wollen das nicht mit angemessenen Preisen honorieren. In der aktuellen Krise drehen immer mehr den Euro immer öfter um und greifen zu Billigware aus dem Ausland. Verständlich, aber auf Dauer fatal, nicht nur für den Weinbau.

 


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