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Kochertalbahn: Kreis und Künzelsau sollten alleine weitermachen

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Die Reaktivierung der Kochertalbahn sollte zumindest bis zum Ende gründlich geprüft werden, damit jeder weiß, was bei den Kosten tatsächlich Sache ist, meint unser Autor.

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Der Hohenlohekreis lässt Künzelsau nicht im Regen stehen. Er hält daran fest, die Reaktivierung der Kochertalbahn noch intensiver prüfen zu lassen, und beteiligt sich an den Kosten, auch wenn Kupferzell und Waldenburg ausgestiegen sind: Wetten, dass die Verwaltung dem Kreistag dies am 8. April vorschlagen wird? Im Juli 2023 votierten 20 Kreisräte dafür, die Wiederbelebung gründlicher untersuchen zu lassen, zwölf waren dagegen. Zu erwarten ist, dass die Befürworter erneut obsiegen. Alles andere wäre unklug.

Es geht allein darum, mehr Klarheit zu schaffen

In der aktuellen Aufregung über eine vermeintlich schöngefärbte Machbarkeitsstudie pro und angeblich bewusst aufgehübschte Gegenanalysen contra Kochertalbahn wird oft ausgeblendet, dass derzeit weder ein Baubeschluss ansteht noch die Kostenfrage geklärt ist. Es geht allein darum, mehr Klarheit zu schaffen. Erst die Standardisierte Bewertung liefert wirklich belastbare Antworten. Diese verpflichtende Prüfung bleibt der Goldstandard für die Ermittlung des Kosten-Nutzen-Faktors. Nur wenn dieser positiv ist, kann eine Förderung beim Land beantragt werden.

Gründliche Bewertung würde sich lohnen: so oder so

Diese Analyse kann dauern: wohl bis Ende 2026. Und sie kostet viel weniger als gedacht: 900 000 Euro statt drei Millionen Euro. Der Kreis hätte die Hälfte übernommen, Künzelsau 366 120 Euro, Kupferzell 70 650 und Waldenburg 13 230 Euro. Selbst wenn die Reaktivierung in ein paar Jahren nicht beschlossen würde, weil es keine staatliche Förderung gäbe oder die Eigenanteile der Bau- und Betriebskosten zu hoch lägen, hätten sich diese vergleichsweise geringen Ausgaben gelohnt - auch für die zwei kleineren Kommunen. Denn ohne die Standardisierte Bewertung würde man nie erfahren, ob sich eine Reaktivierung tatsächlich rechnet oder nicht.

Wiedervorlage in Kupferzell und Waldenburg wahrscheinlich

Sie muss ja nicht wie bisher grob geschätzt 274 Millionen kosten. Wäre der Tunnel kürzer oder fiele er ganz weg, würde es günstiger. Wenn der Kreis und Künzelsau nun alleine weitermachten, könnte die Beteiligung Kupferzells und Waldenburgs 2027 wieder ein Thema werden: mit fundierteren Fakten vor neugewählten Räten.

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