Der neue Ellhofener Bürgermeister soll eigene Akzente setzen
Felix Pontow muss nicht alles so machen wie sein beliebter Vorgänger, findet unsere Autorin.

Die 55 Prozent, die sich Felix Pontow im Idealfall erhofft hatte, sind es zwar nicht geworden. Doch mit einer Wahlbeteiligung von 40,1 Prozent kann der künftige Bürgermeister von Ellhofen durchaus zufrieden sein. Mehr ist heutzutage wohl nicht zu holen, wenn nur ein ernsthafter Bewerber auf dem Stimmzettel steht. Außerdem: Es läuft doch alles rund im Ort, werden sich viele gedacht haben. Warum sollte das beim künftigen Rathauschef anders sein als beim jetzigen? Er kommt ja aus den eigenen Reihen. Warum also wählen gehen? Um Pontows Motivation zu stärken, um ein Zeichen der Wertschätzung zu setzen. Darum.
Wolfgang Rapp hinterlässt in der Tat ein wohlbestelltes Feld - und große Fußabdrücke. Er war mehr als zwei Jahrzehnte ein sehr verlässlicher, weitsichtiger und umgänglicher Bürgermeister. In seine Spuren muss Felix Pontow erst hineinwachsen. Die Zeit darf er sich nehmen. Er muss auch nicht alles so machen wie sein beliebter Noch-Chef. Manches wird der Neue in seiner Jugendlichkeit forscher anpacken als Wolfgang Rapp, der stets eher zurückhaltend agierte. Felix Pontow wird eigene Akzente setzen, und das ist gut so.
Für das, was in Ellhofen ansteht, könnte es fachlich keinen geeigneteren Bürgermeister geben. Die millionenschwere Neue Ortsmitte ist das größte Bauvorhaben, das die Gemeinde je geschultert hat. Der bisherige Bauamtsleiter ist so tief drin in der Materie wie sonst niemand im Rathaus. Felix Pontow hat schon öfter gezeigt, wie viel Herzblut er in das Großprojekt zu stecken bereit ist, mit dem sich das Gesicht des Dorfkerns fundamental verändern wird.