Die öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten haben Speck angesetzt
ARD und ZDF haben Unzählige Sendeanstalten und Programme im Angebot - finanziert von den Beiträgen der Bürger. Die Öffentlich-Rechtlichen müssen sich der Kritik stellen und Reformen angehen, fordert unsere Autorin.
Das Geflecht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) lässt sich kaum entwirren. ARD und ZDF, 3sat, der Bildungskanal Alpha, One, Kika, SWR oder Phoenix − wer alle Rundfunkanstalten, die zahlreiche Fernseh- und Radioangebote produzieren, aufzählen will, kommt rasch ins Trudeln. Dennoch spricht einiges für einen starken ÖRR. Eine freie und unabhängige Berichterstattung gehört zu den Säulen einer Demokratie.
Die Öffentlich-Rechtlichen haben jedoch in all den fetten Jahren zu viel Speck angesetzt. Für jeden Geschmack, für jede Bevölkerungsgruppe, für Bildung, Kultur oder Information gibt es eigene Sender. Es sind zu viele. Die Qualität des Angebots hält mit dem postulierten Anspruch und dem Auftrag nicht Schritt. ARD und ZDF überbieten sich mit Unterhaltungsformaten à la "Bergdoktor", Talkshows und Quizsendungen. Die Kritik daran ist berechtigt. Hinterfragt werden muss, wie ausgewogen die Öffentlich-Rechtlichen berichten, wenn in den Redaktionen der journalistische Nachwuchs überwiegend rot, grün oder links wählt, wie Befragungen gezeigt haben.
Der ÖRR kämpft mit inhaltlichen und strukturellen Problemen. Reformen sind bitter nötig. Fraglich ist, ob die Öffentlich-Rechtlichen diese aus eigener Kraft umsetzen.