Meinung: Corona-Kontrollen lassen sich auf Dauer nicht durchhalten
Corona-Kontrollen sind kein Allheilmittel, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Unsere Autorin ist der Meinung, dass eine verpflichtende Impfung für alle der Weg aus der Krise ist.
Seit Mittwoch gilt 2G. Ungeimpfte werden von Teilen des öffentlichen Lebens ausgeschlossen. Soweit die Theorie. In der Praxis wird es strenge Kontrollen brauchen, um die Regeln durchzusetzen. Dazu leistet die "CovPassCheck"-App einen sicheren Beitrag. Die digitale Erfassung von Impfzertifikaten erleichtert es Ordnungsämtern, Gastronomen, Friseuren, dem Personal in Kaufhäusern und Boutiquen zu prüfen, ob ein Kunde geimpft oder genesen ist. Wer ein gefälschtes Dokument vorzeigt, fliegt auf. Den Einsatz dieser App konsequent und flächendeckend voranzutreiben, hat das Land versäumt. Das rächt sich jetzt.
Stattdessen ruft das Sozialministerium im Schulterschluss mit dem Innenministerium wiederholt zu plakativen Schwerpunktkontrollen auf. Das erweckt den Anschein, die Verantwortlichen haben die nun fast zwei Jahre anhaltende Pandemie im Griff. Augenwischerei. Die Lage ist außer Kontrolle. Nicht nur, dass klare Vorgaben fehlen, wie die Einhaltung von Corona-Regeln überwacht werden soll. Permanente und konsequente Überwachungen lassen sich auf Dauer gar nicht durchhalten. Sie sind auch nicht wünschenswert.
In einer Pandemie führt kein Weg an einer Impfpflicht vorbei. Und zwar für alle Bürger. Anders lässt sich das Coronavirus nicht in Schach halten. Das ist einigen Menschen längst klar. Die falsche Rücksichtnahme auf Impfverweigerer verhindert, dass wir ein normales Leben führen.