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Bärendienst für den Klimaschutz

  
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Die Aktivisten der "letzten Generation" schaden mit ihren Aktionen der prinzipiell guten Sache, findet unser Autor.

  
Eine Aktivistin der Gruppe "Letzte Generation" sitzt mit Handschellen gefesselt auf einer Straße.
Eine Aktivistin der Gruppe "Letzte Generation" sitzt mit Handschellen gefesselt auf einer Straße.  Foto: Paul Zinken/dpa

Die Aktivisten der selbsternannten "letzten Generation" beweisen in diesen Tagen eindrucksvoll, wie man einer wichtigen und guten Sache maximalen Schaden zufügen kann. Wenn in einer Umfrage 86 Prozent der Befragten die Aktionen der Bewegung für kontraproduktiv halten, spricht das Bände.

Das Anliegen der meist jungen Leute ist legitim und nachvollziehbar. Die öffentliche Aufmerksamkeit soll auf den Klimaschutz gelenkt werden, dem Megathema unserer Zeit. Ja, es passiert zu wenig, um die selbstgesteckten Klimaziele zu erreichen. Und ja, die Politik braucht mehr Druck aus der Bevölkerung, weil sie sich beim Klimaschutz oft genug selbst im Weg steht.

 


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Aber zu glauben, dieses Ziel mit völlig sinnfreien Aktionen wie der Beschmutzung von Kunstwerken oder dem Festkleben auf Straßen und Flughafenlandebahnen erreichen zu können, ist ein gewaltiger Irrtum. Mit ihren immer radikaleren Aktionen, bei denen die Aktivisten nicht nur sich selbst, sondern auch andere gefährden, verprellen sie auch jene Mitmenschen, die ihre Motive grundsätzlich teilen. Dem Klimaschutz erweisen sie damit einen Bärendienst.

Die Politik ist gut beraten, mit aller Konsequenz gegen die Aktivisten vorzugehen, wenn sie wie im Fall des Berliner Flughafens Straftaten begehen. Die lauten Rufe aus der Union nach härteren Strafen sind hingegen populistisch. Das geltende Strafrecht reicht völlig aus, um den Störern klar zu machen, wo das Demonstrationsrecht endet und der Rechtsstaat reagieren muss.

 


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