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Wie wahrscheinlich ist der Friedensnobelpreis für Donald Trump?

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Bescheidenheit gehört nicht zu den Tugenden des amtierenden US-Präsidenten. So hat Trump mehrfach einen Anspruch auf den Friedensnobelpreis angemeldet. Wie wahrscheinlich ist es, dass er ihn bekommt?


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Donald Trump hätte gern den Friedensnobelpreis, das hat er mehrfach betont. Trump hat einen großen Anteil am Zustandekommen des Friedensplans für den Gazastreifen. Der Israelische Staatschef Isaac Herzog schrieb jetzt auf der Plattform X: „Es besteht kein Zweifel, dass er dafür den Friedensnobelpreis verdient hat.“

Doch dass der US-Präsident ihn tatsächlich verliehen bekommt, gilt als unwahrscheinlich, zumindest in diesem Jahr. Die Regularien des Preises, den Alfred Nobel im Jahr 1895 gestiftet hat, sprechen dagegen. 

Donald Trump will den Friedensnobelpreis – doch seine Chancen stehen schlecht

Im November 1895 unterzeichnete der schwedische Chemiker und Erfinder Alfred Nobel sein Testament im Schwedisch-Norwegischen Klub in Paris. Darin verfügte er, dass sein Vermögen in einen Fonds übergehen sollte. Aus den Zinsen dieses Fonds sollten jährlich Preise an diejenigen vergeben werden, die der Menschheit den größten Nutzen gebracht hätten in fünf Bereichen: Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Frieden.

Am Freitag, 10. Oktober 2025, wird bekanntgegeben, wer in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird, verliehen wird der Preis dann am 10. Dezember im norwegischen Oslo. 

Die Nominierung muss jeweils bis 31. Januar erfolgt sein

Die Nominierungen für diese renommierteste Ehrung der Menschheit müssen bis zum 31. Januar des Jahres, in dem der Preis verliehen wird, beim Norwegischen Nobelkomitee eingehen. Die fünf Mitglieder des Komitees, die vom norwegischen Parlament ernannt wurden, entscheiden dann über die Vorschläge. Dabei richten sie sich nach den Vergabekriterien, die in Alfred Nobels Testament genau festgelegt sind.

Folgende Punkte spielen eine Rolle: Die Person oder Organisation, die den Preis erhält, muss einen Beitrag zum Frieden im weitesten Sinne geleistet haben. Dabei geht es nicht nur um symbolische Handlungen, sondern um tatsächliche Wirkung und Nachhaltigkeit. Der Beitrag muss über das nationale Interesse hinausgehen und sich auf Frieden zwischen Völkern oder globales Zusammenleben beziehen. Der Preis hat in der Vergangenheit schon häufiger dazu gedient, ein politisches Signal zu setzen – indem etwa ein bestimmter Friedensprozess damit unterstützt wurde.

Der frühere US-Präsident Barack Obama ist Preisträger

Ob Donald Trump auf der Liste der Nominierten steht, ist unbekannt. Die Liste wird den Regelungen nach geheim gehalten und erst 50 Jahre später öffentlich zugänglich gemacht. Möglich wäre es aber. Trump könnte sich sogar selbst nominiert haben, denn Mitglieder nationaler Parlamente oder Regierungen aller Staaten haben das Recht dazu, genauso wie Mitglieder internationaler Gerichte, Universitätsprofessoren oder frühere Friedensnobelpreisträgerinnen.

Die Entscheidung fällt meist im September – ein wichtiges Kriterium, das gegen einen Preisträger Trump spricht. Der Gaza-Deal war zu diesem Zeitpunkt nicht geschlossen.Gleichzeitig hat es in der Geschichte der Nobelpreise immer wieder Überraschungen gegeben. Der damalige US-Präsident Barack Obama beispielsweise bekam ihn zu Beginn seiner Amtszeit, als er noch keine konkreten friedenspolitischen Erfolge vorweisen konnte.

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