Hitlergruß-Geste
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Wirbel um Elon Musk: „Heil Tesla“-Projektion auf Werk in Grünheide?

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Politische Aktivisten scheinen Bilder mit dem Wort „Heil“ auf die Fassade von Elon Musks Tesla-Werk in Grünheide zu projizieren. Aber: Sind die Aufnahmen echt? Die Staatsanwaltschaft ermittelt.


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Tech-Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk sorgte kürzlich für Aufregung: Bei der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump zeigte Musk eine Geste, die an den Hitlergruß erinnert. Er bedankte sich bei den Anhängern Trumps, hielt seine rechte Hand an sein Herz – und streckte sie nach oben. „Mein Herz fliegt Euch zu“, sagte er danach. Als Olaf Scholz die Geste kritisierte, beleidigte der Tech-Milliardär den Bundeskanzler. 

Jetzt kursieren Aufnahmen im Netz, über die derzeit spekuliert wird. Die Satire- und Politikinitiative „Zentrum für politische Schönheit“ und die britische Kampagnengruppe „Led by Donkeys“ haben Bilder veröffentlicht, die Laser-Projektionen an der Fassade des Tesla-Werkes in Grünheide bei Berlin zeigen sollen. Aber: Sind die Aufnahmen authentisch?

Wirbel um Elon Musk: „Heil Tesla“-Projektion auf Werk in Grünheide?

Die Bilder, die beide Gruppen auf ihren Social-Media-Kanälen veröffentlichten, zeigen das Werk in Grünheide. Vor dem Tesla-Schriftzug ist das Wort „Heil“ eingeblendet. Darunter findet sich eine Projektion, die Elon Musk mit der umstrittenen Geste zeigt, die er nach der Vereidigung des neuen US-Präsidenten Donald Trump gezeigt hatte. Auf einem weiteren Foto ist der Begriff „Boycott“ vor dem Schriftzug Tesla zu sehen.

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Bislang ist unklar, ob die Projektionen tatsächlich an der Tesla-Fabrik in Grünheide fotografiert wurden oder ob es sich um bearbeitete Fotos handelt. Der Berliner „Tagesspiegel“ hat bei der Polizei nachgefragt. Diese sagt, es habe keine derartigen „Feststellungen“ am Tesla-Werk in Grünheide gegeben, und auch der Wachschutz habe das „zu keinem Zeitpunkt“ festgestellt. Das Fazit der Polizei laut dem „Tagesspiegel“: „Das Foto ist Fake.“

Hitlergruß und "Heil Tesla" auf Werk in Grünheide projiziert? Staatsanwaltschaft ermittelt

Wenig später bezog die Polizeidirektion Ost jedoch erneut Stellung. In einer Meldung teilte sie mit, dass ein Sachverhalt, der am späten Mittwochabend bekannt wurde, geprüft wird. Demnach sei an die Fassade des Autobauers Tesla in Grünheide ein Bild des Mitbegründers und Vorstandschefs des Unternehmens projiziert worden, das ihn mit einer Geste während der Vereidigungszeremonie des amerikanischen Präsidenten zeige. 

Die Staatsanwaltschaft in Frankfurt (Oder) sieht durch "die Projektion mit mehreren durch bislang Unbekannte hinzugefügten Schriftzügen und die Verbreitung der Bilder im Netz" einen Anfangsverdacht des Verwendens von Kennzeichnen verfassungswidriger Organisationen, wie es in der Mitteilung hieß. 

Die Staatsanwaltschaft habe sich die Veröffentlichungen im Netz angeschaut, die Polizei sei auch bei Tesla vor Ort gewesen, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Ost. Der Staatsschutz, der bei politisch motivierten Straftaten zuständig ist, ermittele – noch gegen Unbekannt.

„Heil Tesla“-Projektion auf Werk in Grünheide: Das sagen die Aktivisten

Die Aktivistengruppe "Led by Donkeys" schrieb zu einem online gestellten Video auf Englisch auch, dass der reichste Mann der Welt, Elon Musk, die extreme Rechte in Europa fördere. "Kaufen Sie keinen Tesla." Tesla äußerte sich auf Anfrage nicht dazu. 

Der künstlerische Leiter des "Zentrums für Politische Schönheit", Philipp Ruch, sagte der „Deutschen Presse-Agentur“ (dpa), mit einem speziellen Projektor sei ein Video an die Tesla-Gebäudefassade projiziert worden. Ab 20 Uhr wollen sie die ersten Aufnahmen gemacht haben.

Am Donnerstagmorgen äußert sich das „Zentrum für Politische Schönheit“ zudem auf X. „Wir haben gestern über eine Stunde aus der Tesla Gigafactory in Berlin Kunst gemacht. Die Polizei scheint schon in der faschistischen Totalüberwachung angekommen zu sein und wütet gegenüber den Medien: „Das Foto ist ein Fake.“ Weil sie keine „Feststellungen“ gemacht haben. Well…“

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Die Aktivisten kündigen zudem weiter auf X an: „Da kommt noch einiges, versprochen.“

Projektion auf Gigafactory in Grünheide: Nicht die erste Aktion der Gruppen

Der „Tagesspiegel“-Redaktion, die zuerst über die Aktion berichtet hatte, soll laut eigenen Angaben am Donnerstag ein weiteres Bild vorgelegt worden sein, das die Projektion auf das Werk aus einer neuen Perspektive zeigt. Darauf sei ein großes Feld zu erkennen, auf dem auch eine Lautsprecherbox platziert wurde. Über diese soll mutmaßlich der Ton zum Video abgespielt worden sein. Elon Musk hat sich zu der Aktion bislang nicht geäußert.

Diese ist nicht die erste Aktion der politischen Gruppen in Bezug auf Tesla: Anfang Januar hatten sie Projektionen auf das Hauptquartier von Tesla in Amsterdam geworfen. Auf denen kritisierten sie den Einfluss von Elon Musk auf die US-Politik.

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