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Richtiges Verhalten bei Starkregen und Aquaplaning – Tipps für Auto- und Motorradfahrer

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Bei Starkregen und Aquaplaning kann es auf den Straßen schnell gefährlich. Was Fahrer bei Aquaplaning tun können und welche Warnzeichen es gibt. 


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Bei starkem Regen kann es auf den Straßen lokal zu Aquaplaning kommen. Die Reifen eines Fahrzeugs verlieren dabei die Haftung an der Straße, der Fahrer die Kontrolle. Wie verhält man sich als Auto- oder Motorradfahrer in so einem Fall korrekt?

Aquaplaning im Straßenverkehr: So sollten sich Autofahrer im Ernstfall verhalten

Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) erklärt auf seiner Internetseite Aquaplaning als ein Phänomen, bei dem sich „die Wassermassen wie ein Keil zwischen den Straßenbelag und den Autoreifen“ schieben. Das Fahrzeug kann demnach durch den Kontaktverlust mit der Straße unbeherrschbar und unberechenbar werden.

Besondere Vorsicht sei überall dort geboten, wo Regenwasser nicht richtig ablaufen kann. Das sind etwa Senken, Unterführungen, Kurven und Spurrillen. 

Bei Aquaplaning richtig reagieren: Autofahrer können auf Vorboten achten

Um bei Aquaplaning schnell reagieren zu können, empfiehlt es sich auf die Vorboten zu achten. Der ADAC empfiehlt auf die Räder der vorausfahrenden Fahrzeuge zu achten, zu schauen, ob sich dort ein Gischt- oder Wasserschwall bildet.

Ebenso empfiehlt der Automobil-Club, das Radio leiser zu stellen, um auf Änderungen der Motordrehzahl und der Wassergeräusche zu achten. Aquaplaning kündige sich oft durch ein lauteres Geräusch an, da überschüssiges Wasser durch den Radkasten rauscht und an den Unterboden strahlt.

Werden die Kräfte am Lenkrad schwächer, sei das ebenfalls ein Warnsignal. Sind Fahrzeuge frontgetrieben und ohne elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), schwankt dem ADAC nach die Drehzahl bei Erreichen der Aufschwimmgeschwindigkeit. Bei Fahrzeugen mit ESP sei die Fahrzeugreaktion und Kontrollleuchte zu beachten.

Gefahr Aquaplaning: Bei Starkregen können Fahrzeuge die Bodenhaftung verlieren

Im Fall der Fälle gilt bei Aquaplanning runter vom Gas und das Tempo reduzieren, so empfiehlt es etwa der Versicherer Huk-Coburg auf seiner Internetseite. Bei zunehmender Geschwindigkeit steige die Gefahr für Wasserglätte, also Aquaplaning. Bei Geschwindigkeiten ab 80 km/h ist demnach das Risiko deutlich erhöht.

Außerdem sollte nicht starke gelenkt, wenn möglich auch nicht gebremst werden. Stattdessen sollten Fahrer, laut Huk-Coburg, den Fuß vom Gaspedal nehmen und auf die Kupplung treten, beziehungswese auf „N“ stellen. Bis das Fahrzeug wieder Kontakt mit der Fahrbahn hat, wird empfohlen, geradeaus zu steuern.

Der ADAC rät zudem, das Tempo des Scheibenwischers den Sichtverhältnissen anzupassen und das Abblendlicht einzuschalten. Bei Spurrillen sollen Fahrer demnach versetzt dazu fahren.

Aquaplaning auf dem Motorrad – auch hier gilt: Geschwindigkeit anpassen

Auch Motorradfahrern empfiehlt die Seite des Mobilitätsmagazins von bussgeldkatalog.org die Geschwindigkeit anzupassen. Der Mythos, dass es beim Motorrad kein Aquaplaning gibt, könne nicht bestätigt werden.

Zwar seien die Reifenvoraussetzungen besser als bei einem Auto, da sie schmaler sind und runder, wodurch sie das Wasser besser verdrängen können. Allerdings sind Motorräder, der Internetseite nach, deutlich leichter als ein Auto und bei Aquaplaning sei vor allem das Vorderrad betroffen. Das mache es unmöglich das Motorrad zu kontrollieren.

Vorbereitung: Gefahren bei Aquaplaning vorab verringern

Bereits vor Aufbruch kann dafür gesorgt werden, dass eine Fahrt bei Regen sicherer wird. Der ADAC rät auf seiner Internetseite dazu, die Profiltiefe auf der gesamten Laufflächenbreite zu messen. Ebenso auf dem gesamten Reifenumfang. Abgefahrene Sommerreifen sollten frühzeitig ersetzt werden, besonders kritisch könne es werden, wenn die Profiltiefe unter 3,5 Millimeter sinke. 

Zudem soll der Reifendruck regelmäßig geprüft und, falls nötig, korrigiert werden. Laut ADAC ist bei vielen Reifen die Laufrichtung vorgegeben. Ob der Reifen richtig herum angebracht ist, sollte kontrolliert werden. Schon beim Kauf der Reifen könne auf gute Nässe-Eigenschaften geachtet werden.

Stoßdämpfer sollten gegebenenfalls überprüft werden, empfiehlt es der Automobil-Club. Aquaplaning werde durch verschlissene Stoßdämpfer noch gefährlicher. Außerdem sei ein Fahrsicherheitstraining empfehlenswert, um für den Ernstfall zu üben.

Starkregen: Diese Gefahren lauern bei Überschwemmungen für Autofahrer

Neben den Gefahren des Aquaplaning, kann es bei Starkregen auch zu weiteren Problemen kommen. Sind Straßenabschnitte überflutet, warnt der ADAC davor, mit Schwung durch das tiefe Wasser zu fahren. Spritzwasser könnte in den Ansaugbereich des Motors kommen, das führe fast immer zu schweren Motorschäden.

Straßenabschnitte, an denen auch Schlamm und Geröll über die Fahrbahn fließen, können demnach einen so glatten Untergrund haben, dass schon eine leichte Strömung ausreicht, um ein Fahrzeug von der Straße zu spülen. Sollte man doch in einen überfluteten Abschnitt einfahren, empfiehlt der ADAC den Bereich im Rückwärtsgang zu verlassen.

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