Steigende Krankenkassenbeiträge: Warum kurzfristige Finanzpflaster nicht reichen
Der Versuch, steigende Krankenkassenbeiträge durch ein milliardenschweres Sparpaket zu verhindern, greift viel zu kurz, ist unsere Autorin überzeugt.
Alle Jahre wieder drohen den gesetzlich Versicherten höhere Krankenkassenbeiträge. Den Kassen fehlen Milliarden – kein neues Problem und gleichzeitig eines, das sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen wird, was unter anderem am demografischen Wandel, steigenden Personalkosten sowie hohen Behandlungskosten liegt. Auch das ist lange bekannt und eine Lösung trotzdem nicht in Sicht. Das ist fahrlässig, vor allem gegenüber der jungen Generation. Um die Löcher zu stopfen, erhöhen die Kassen die Beiträge, was eine steigende Belastung für Versicherte bedeutet.
Steigende Krankenkassenbeiträge: Langfristige Lösungen wären wünschenswert
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will mit einem Sparpaket gegensteuern und höhere Beiträge verhindern. Klingt erst einmal wunderbar, vor allem aus Sicht der Versicherten. Ist es aber nicht, denn es ist, wieder einmal, eher kurzfristige Symptombekämpfung als die Lösung des Grundsatzproblems. Es wird das langfristige Dilemma der Krankenkassen nicht beheben, dass zu wenig Geld da ist, um das System ausreichend zu tragen.

Das weiß auch die Gesundheitsministerin, weshalb es wünschenswert wäre, sie würde sich mit langfristigen Lösungen auseinandersetzen, statt kurzfristige Finanzpflaster zu beschließen, die darüber hinaus noch zulasten der Kliniken gehen. Doch darüber hört man wenig aus dem Gesundheitsministerium. Damit wird die finanzielle Not im Gesundheitssystem nur verschoben, geholfen ist auf Dauer niemandem. Aber es zeigt, dass der Politik ausgerechnet das so schwer fällt, was so dringend nötig wäre: groß angelegte Strukturreformen, die das System im Kern reformieren.

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