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Sind Staus in deutschen Städten gewollt? ADAC mit klarer Meinung

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Vor allem im Berufsverkehr stauen sich die Autos schnell. Manche Autofahrer glauben, der Verkehr sei absichtlich so geregelt. Was ist dran an dieser These?


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In vielen Städten wird der Verkehr zunehmend reguliert, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern, die Umwelt zu schonen und die Gesundheit der Menschen zu schützen. Die Folge: Vor allem im Berufsverkehr kommt es schnell zu Stau. Der ADAC hat 2024 mehr als eine halbe Million Staus gezählt. Dabei stellt sich manchen Bürgern die Frage: Werden Staus bewusst erzeugt, um Autofahrer zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad zu bewegen? Der ADAC hat dazu eine klare Meinung.

ADAC: Stau in Deutschland ist nicht gewollt, aber wird oft in Kauf genommen

Der ADAC betont, dass nicht davon auszugehen ist, dass Städte bewusst Staus erzeugen wollen. „Dass Städte bewusst Stau erzeugen wollen, ist eher nicht anzunehmen“, sagt Andreas Hölzel, Unternehmenssprecher des ADAC. Allerdings gebe es Fälle, in denen Verkehrsbehinderungen durch bauliche Maßnahmen oder eine politische Priorisierung anderer Mobilitätsformen in Kauf genommen würden.

Städte und Gemeinden verfolgen das Ziel, den Autoverkehr zu reduzieren und eine emissionsarme Mobilität zu fördern, erklärt Hölzel. Ziel sei mehr Schutz von Gesundheit, Klima und Umwelt, nicht Autofahrer zu belasten. Deshalb setzen die Städte in der Regel verstärkt auf Maßnahmen, die den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und den Radverkehr attraktiver machen.

Stau in deutschen Städten: Warum kommt es zu viel Verkehr?

Laut ADAC ist es eher unwahrscheinlich, dass Städte bewusst Staus erzeugen. Verzögerungen im Straßenverkehr können jedoch durch verschiedene Faktoren entstehen.

Warum kommt es dennoch zu Staus?

Es gibt mehrere Gründe, warum Staus in Städten häufig nicht vermieden werden:

  1. Begrenzte Ressourcen: Oft fehlen finanzielle oder personelle Mittel, um den Verkehr optimal zu steuern.

  2. Technische Einschränkungen: Eine unzureichende Ampelschaltung oder fehlende Verkehrsmanagementsysteme können zu Staus führen.

  3. Bauliche Maßnahmen: Straßensanierungen oder Umbaumaßnahmen zur Verbesserung des Rad- und ÖPNV-Verkehrs benötigen Platz, was den Autoverkehr beeinträchtigen kann.

  4. Verkehrspolitische Entscheidungen: In manchen Fällen wird bewusst zugunsten anderer Verkehrsteilnehmer entschieden, wodurch Autofahrer Rückstände in Kauf nehmen müssen.

Nach Ansicht des ADAC sollten in städtischen Räumen betriebliche Maßnahmen, vor allem Lichtsignalsteuerungen regelmäßig überprüft und gegebenenfalls Anpassungen vorgenommen werden. So können Staus vermieden und Geburten im Stau, wie kürzlich auf der A6 bei Mannheim, verhindert werden.

Doch die Idee, dass Staus absichtlich provoziert werden, um Autofahrer zur Nutzung des ÖPNV zu bewegen, sei nicht haltbar. Staus bewusst zu provozieren wäre alleine deshalb kontraproduktiv, weil niemals der gesamte motorisierte Individualverkehr vollständig auf den ÖPNV umsteigen würde, erklärt der ADAC-Sprecher. Vielmehr würden Autofahrer dann alternative Routen nutzen und dadurch die Verkehrslage in anderen Stadtgebieten, beispielsweise in Wohngebieten, verschärfen.

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