Neues VW-Modell im Praxistest: Das kann der E-Kombi ID.7 GTX Tourer
340 PS, mehr als 500 Kilometer Reichweite: Eine erste Ausfahrt mit dem vollelektrischen Kombi-Modell ID.7 GTX Tourer von Volkswagen. Wo das Auto besonders Pluspunkte sammelt.

Inzwischen hat man eine deutlich größere Auswahl an Elektroautos als noch vor ein paar Jahren. Allerdings beschränkt sich das Angebot meist auf Limousinen oder SUV-Modelle in unterschiedlichen Größen. Kombis sind eher Mangelware. Diese Lücke hat aber Volkswagen mit dem ID.7 Tourer geschlossen. Schließlich haben Lastesel bei Europas größtem Autobauer eine lange erfolgreiche Tradition, wie millionenfache Verkäufe von Golf und Passat Variant zeigen.
In der Elektrowelt hört der Kombi nun auf den Namen Tourer. Und weil die Niedersachsen auch beim Antrieb der Zukunft den Sinn für Dynamik nicht verloren haben, kommt der ID.7 Tourer jetzt auch als sportliche Speerspitze GTX. Zu Preisen ab 63.955 Euro kann man nun den stärksten VW-Kombi aller Zeiten bestellen. Der hat aber nicht nur einen kräftigen Antritt, sondern bietet reichlich Platz und mehr Reichweite, als man denkt, wie die Autostimme auf einer ersten Testfahrt festgestellt hat.
VW ID.7 GTX Tourer: Eigenständige Optik für Volkswagens stärksten Kombi
Was bei VW der GTI in der Verbrennerwelt ist, gilt für den GTX in der Elektromobilität. Der Fokus liegt auf Dynamik, daher haben auch die Designer Hand angelegt beim ID.7 GTX Tourer. Die Frontpartie des Kombis differenziert sich über einen eigenständigen Stoßfänger mit einem Wabengrill und spezieller Lichtgrafik von den anderen Modellen der Baureihe. Alle schwarzen Elemente sind zudem hochglänzend ausgeführt. Dies gilt auch für die Seitenschweller und den unteren Bereich des Heckstoßfängers. Ebenfalls stets schwarz: die abgesetzten äußeren Dachrahmenleisten. Auf das GTX-Design abgestimmt sind auch die neuen 20-Zoll-Leichtmetallräder. Optional erhältlich sind zudem 21-Zöller. Innen gibt es an den Sitzen und Dekoreinlagen markante rote Elemente und hier und da GTX-Schriftzüge. Dazu kommen illuminierte VW-Logos an Front und Heck.
Die größten Unterschiede sitzen indes unter dem Blech. Denn während die anderen ID.7-Versionen Heckantrieb haben, setzt VW beim GTX auf jeweils einen E-Motor an Vorder- und Hinterachse - das macht den Kombi zum Allradler. Die Systemleistung beträgt 250 kW/340 PS - so viel wie noch in keinem VW-Kombi zuvor. Es ist dieser spürbare Punch aus dem Stand, der fasziniert, so von einem Moment auf den anderen, wenn der Kombi verzögerungsfrei anschiebt. Nur 5,5 Sekunden vergehen auf Tempo 100. Allerdings dreht VW dem Vorwärtsdrang im Hinblick auf die Reichweite wie bei allen seinen E-Autos bei 180 km/h den Saft ab. Natürlich spürt man, dass da mehr geht und sicher würde sich der ein oder andere Käufer 200 km/h und mehr wünschen.

Elektroauto von VW: ID.7 GTX Tourer überzeugt mit guter Reichweite im Praxistest
Dafür überrascht der Power-Kombi mit einer hohen Reichweite, die VW mit bis zu 584 Kilometern angibt. In der Praxis ist es möglich, auf 400 und bis an die 500 Kilometer zu kommen, wenn der Fahrer nicht ständig alle Kraftreserven ausnützt. Auf einer ersten Testfahrt über knapp 200 Kilometer durch Städte und über Landstraßen zeigte der Bordcomputer am Ende immer noch einen Batteriestand von 68 Prozent und eine Reichweite von 292 Kilometern an.
Möglich machen das auch die neue, größere Batterie mit 86 kWh Fassungsvermögen und die ausgefeilte Aerodynamik des Kombis. Apropos Batterie: Die lässt sich mit bis zu 200 kW laden. Im besten Fall vergehen von zehn auf 80 Prozent Ladestand nur 26 Minuten. Bei einem Kaffeestopp von zehn Minuten zieht der Wagen unter optimalen Bedingungen Strom für gut 200 Kilometer Strecke. Der Verbrauch: 16,6 bis 18,8 kWh pro 100 Kilometer. (CO2: 0 g/km).
Fahrverhalten: Spreizung zwischen Komfort und Dynamik
Neu abgestimmt haben die Ingenieure das Fahrverhalten des Kombis. Die Spreizung zwischen Komfort und Dynamik ist beim GTX größer als bei den herkömmlichen Modellen. Direkter ist die Lenkung, die dem Fahrer eine gute Rückmeldung liefert. Der GTX besitzt ein modifiziertes Fahrwerk mit einer spezifischen Abstimmung - und auch die adaptive Regelung DCC (Dynamic Chassis Control) wurde für das Sportmodell überarbeitet.
