Performance-Modelle von Audi Sport: Da geht noch mehr!
Mit dem Audi RS6 und dem Audis RS7 kommen nun zwei 630 PS starke Performance-Varianten auf den Markt. Gebaut werden die beiden Fahrzeuge am Standort Neckarsulm

Die Audi Sport GmbH kommt 2023 ins beste Schwabenalter - vor genau 40 Jahren wurde die hundertprozentige Audi-Tochter gegründet. Aus dem einstigen Anbieter von Auto-Accessoires ist im Lauf von vier Dekaden ein renommierter Hersteller von individualisierbaren Sport-Modellen geworden. Nach einem absatztechnisch erfolgreichen Jahr (mehr als 45.000 produzierte Fahrzeuge) gibt das Unternehmen mit Hauptsitz in Neckarsulm weiter Gas - im sprichwörtlichen wie übertragenen Sinne.

Denn einerseits kommen nun mit RS6 und RS7 Performance zwei Boliden auf den Markt, die mit trendiger Elektrifizierung rein gar nichts am Hut haben und nach alter Väter Sitte ihre Kraft aus achtzylindriger Verbrenner-Technologie gewinnen. Andererseits wird Audi Sport nach den Worten von Geschäftsführer Sebastian Grams bis 2026 zehn neue Modelle auf den Markt bringen. Für Leistung und Luxus gibt es eben immer Kundschaft.
7000 Euro extra für einen Performance-RS
7000 Euro extra muss investieren, wer in den Genuss eines Performance-RS kommen will. Unter der Haube steckt dann ein vier Liter großer V8 Biturbo-Motor, der auf 630 PS und 850 Newtonmeter Drehmoment kommt - dezent mehr als im Basis-RS6 und RS7 (plus 30 PS, plus 50 Nm). Am Hubraum hat Audi Sport nichts geändert, dafür Turbolader vergrößert und Ladedruck erhöht.
Die Sprintzeit verkürzt sich nach Angaben von Technik-Spezialist Nils Fischer somit von 3,6 auf 3,4 Sekunden, verwaltet wird die Kraft von einer nun schneller schaltenden Achtgang-Automatik. Und maximal sind 305 km/h möglich. Rallye-Legende Walter Röhrl würde den Unterschied zum RS-Basismodell vermutlich spüren, beim Daily-Driver-Otto-Normal-Kunden stellt sich die Frage wohl eher nicht. Zu haben sind RS6 Avant und RS7 Sportback jeweils preisgleich ab 135 000 Euro (Verbrauch: 12,0 bis 12,7 Liter, CO2-Emission: 273 bis 298 g/km).
Kürzerer Bremsweg und weniger Gewicht
Wer sich für die neuen 22-Zoll-Räder entscheidet, kann insgesamt 20 Kilo an Gewicht sparen, denn jede Felge ist fünf Kilo leichter als der Vorgänger. Außerdem sind die Räder ausgesprochen schick geraten und lassen beide Boliden extrem breitbeinig auf der Straße stehen. Weiterer positiver Aspekt: Die aufgezogene Bereifung von Continental bietet laut Roland Waschkau aus der Chassis Entwicklung einen bis zu zwei Meter kürzeren Bremsweg.

Ziel sei gewesen, die Performance auf nasser und trockener Fahrbahn zu optimieren und zugleich die Alltagstauglichkeit zu erhalten, so Waschkau weiter. Darüber hinaus hat Audi Dämm-Materialien entfernt, was in Summe acht Kilo Gewicht einspart und zudem für mehr Sound im Innenraum sorgen soll. Gut, dass man es nicht übertrieben hat und der von uns gefahrene RS7 bei normaler Nutzung akustisch angenehm unaufdringlich bleibt.
Optische Änderungen an den Performance-Modellen
Mit optischen Modifikationen sollen sich RS6 und RS7 Performance auf den ersten Blick von den "normalen" RS unterscheiden. Außenspiegelkappen, Frontspoiler und Diffusor sind schwarz gehalten (Mattcarbon gibt es optional). Neue Außenfarben - zwei davon in Matt - bleiben exklusiv den Performern vorbehalten. Im Innenraum wiederum gibt es auf Wunsch unter anderem auch blaue Logos, blaue Gurte sowie blaue Einlagen und Dekor-Elemente. Ein griffiges Alcantara-Lenkrad mit Kontrastnähten und echten Tasten sowie ein digitales Cockpit mit angepasster Grafik runden das Paket ab.

Was es leider nicht gibt, ist eine frei zugängliche Ablage fürs Smartphone. Die bleibt weiterhin unter der Mittelarmlehne versteckt. Übrigens: Im Jahr 1996 hat Audi erstmals eine "Da geht noch mehr"-Variante aufgelegt - seinerzeit mit dem S6 Plus. Der war im Gegensatz zu den heutigen Performance-Versionen allerdings noch limitiert.