Der neue Cupra Tavascan: Ein emissionsloses Auto, das Emotionen wecken soll
Das Team der Autostimme war mit dem vollelektrischen SUV-Coupé Tavascan von Cupra unterwegs. Den Stromer gibt es wahlweise mit 286 oder 340 PS.

Nach dem Kompaktwagen Born bringt die spanische Marke Cupra nun ihr zweites E-Auto auf den Markt. Der Tavascan stellt seine Konzernbrüder und einige Konkurrenzmodelle anderer Marken vor allem optisch in den Schatten. Der Stromer sieht aber nicht nur gut aus, er ist in Sachen Leistung und Laden ebenfalls gut unterwegs, wie die Autostimme bei ersten Testfahrten mit dem Stromer festgestellt hat.
In der Tat gehören die Cupra-Modelle durchweg zur Sorte dynamisch – da macht der neue Tavascan keine Ausnahme. Vorne ziert den 4,64 Meter langen Wagen das neue Haifischgesicht, das man künftig bei allen Fahrzeugen der VW-Tochter sehen wird. Das Logo thront vorne stolz auf der Motorhaube, hinten ist es rot beleuchtet.
14 Zoll großer Bildschirm und Sennheise-Soundsystem
Vorne kommen Scheinwerfer mit einer dreieckigen Lichtsignatur zum Einsatz. Abfallende Dachlinie, kurze Überhänge, große Räder: Das E-Auto steht satt auf der Straße und zeigt Muskeln mit seinen scharfen Linien. Beim Hinschauen stellt sich schnell ein "Haben-will-Gefühl" ein.

Neue Wege geht Cupra auch innen. Dazu gehört die durchgehende Mittelkonsole wie aus einem Guss. So etwas setzen die Spanier zum ersten Mal ein. Mit 14 Zoll Durchmesser kommt der bislang größte Touchscreen in einem Cupra zum Einsatz. Der Bildschirm lässt sich wie ein Smartphone bedienen und individuell nach den eigenen Wünschen konfigurieren. Ebenfalls neu ist ein 420 Watt starkes Soundsystem mit zwölf Lautsprechern von Sennheiser. Die Hausfarbe der Marke darf innen natürlich nicht fehlen, daher zieren kupferfarbene Elemente den wohnlichen Innenraum.
540 Liter Ladevolumen im Kofferraum
Dank des ordentlichen Radstands von 2,76 Metern – also dem Abstand zwischen den beiden Achsen - ist genügend Platz vorhanden. Zumindest vorne sitzen die beiden Passagiere sehr bequem. Für einen durchschnittlich großen Menschen ist hinten ebenfalls ausreichend Platz. Menschen mit einer Körpergröße von über 1,90 Meter müssen hingegen schauen, wie sie ihre Beine im Fond gut verstauen. In den Kofferraum passen 540 Liter.

Wie andere Modelle des VW-Konzerns basiert der Tavascan auf dem Modularen Elektro-Baukasten (MEB). Allerdings habe man sich für Cupra die sportlichsten Elemente der Plattform herausgepickt und das SUV-Coupé auf Dynamik getrimmt, betonten die Techniker bei der Vorstellung des Wagens vor internationalen Journalisten. Dazu gehört auch ein Sportfahrwerk, das gegenüber den anderen MEB-Modellen des Konzerns 15 Millimeter tiefergelegt ist. Dazu kommt eine sehr direkte, präzise Lenkung, die dem Fahrer stets eine gute Rückmeldung gibt.
Cupra Tavascan mit Heck- oder Allradantrieb
Beim Antrieb machen die Spanier keine halben Sachen und setzen auf Kraft. Kraft im Überfluss, um genau zu sein. Denn selbst die "Basis"-Variante Endurance bringt 210 kW/286 PS Leistung und 545 Newtonmeter (Nm) Drehmoment aus einem E-Motor an der Hinterachse auf die Straße.
Das macht schon auf dem Papier Laune. Lässt sich aber durch die zweite Variante, den Tavascan VZ, noch toppen. Der kommt als Allradler und hat jeweils einen E-Motor vorne und hinten. Er bringt satte 250 kW/340 PS Leistung und ebenfalls 545 Nm mit. Achtung, Führerschein in Gefahr - die Beschleunigung des Wagens ist brachial. Vor allem in der Stadt läuft der Fahrer schnell Gefahr, zu flott unterwegs zu sein.
Von zehn auf 80 Prozent laden in einer halben Stunde
Bei der Batterie haben die Kunden keine Wahl. Der Akku hat stets eine Kapazität von 77 kWh. Damit soll der Stromer zwischen 517 und 547 Kilometer weit kommen. Den Verbrauch gibt der Hersteller mit 15,6 bis 16,6 kWh an - lokal emissionsfrei, wie bei jedem E-Auto. Technisch ein echter Fortschritt ist die maximale Ladeleistung von 185 kW. Damit zapft der Tavascan am Schnelllader in sieben Minuten Strom für weitere 100 Kilometer Strecke. Die typisch und generell für Akkus empfohlene Ladung von zehn auf 80 Prozent erfolgt in knapp einer halben Stunde.
Bestellbar ist der Tavascan ab Juni, erste Auslieferungen sollen im Spätsommer erfolgen. Los geht es ab 56.210 Euro für die Einstiegsversion. Für den VZ nennen die Spanier noch keine Preise, er dürfte die Schwelle von 60.000 Euro wohl ganz locker knacken. Die werden potenzielle Kunden ohnehin überschreiten, wenn sie den Wagen nach ihren Wünschen konfigurieren.