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Fahrbericht: Unterwegs mit dem Mercedes EQE SUV

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292 PS, 90 kWh fassender Akku und rund 390 Kilometer Reichweite: Die Autostimme hat den vollelektrischen Mercedes EQE getestet. An Bord gibt es viel Platz, der Fahrkomfort ist sehr hoch. Außerdem gibt es ein digitales Cockpit mit gestochen scharfer Optik.

Das Mercedes EQE SUV ist trotz der erhöhten Bodenfreiheit sehr windschnittig gestaltet. Im Vergleich zur Limousine ist der Wagen neun Zentimeter kürzer. Dennoch ist für die Passagiere vorne und hinten ausreichend Platz vorhanden.
Das Mercedes EQE SUV ist trotz der erhöhten Bodenfreiheit sehr windschnittig gestaltet. Im Vergleich zur Limousine ist der Wagen neun Zentimeter kürzer. Dennoch ist für die Passagiere vorne und hinten ausreichend Platz vorhanden.  Foto: Mercedes

Wenn Mercedes-Chef Ola Källenius von der Zukunft spricht, wirkt er wie elektrisiert. Das war nicht immer so. Mercedes und die Elektromobilität, das war nicht von Anfang an eine Liebesbeziehung. 2018 war die Marke mit dem Stern früher dran als die Konkurrenten Audi und BMW. Doch der rein elektrische EQC kam nie richtig vom Fleck.

Mittlerweile hat die Marke mit dem Stern den Schalter umgelegt. Die Auslieferungen der batterieelektrischen Fahrzeuge - ohne Smart - legten im vergangenen Jahr von 52.500 (2021) auf rund 118.000 zu. Mittlerweile reicht die Modellpalette vom kompakten SUV EQA bis hinauf zum luxuriösen EQS als Pendant zur S-Klasse.

 


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Raumangebot für Passagiere und Gepäck

Wer die volle digitale Welt haben möchte, der kann den sogenannten Hyperscreen ordern. Diese riesige Bildschirmlandschaft erstreckt sich dann beinahe über die gesamte Fahrzeugbreite.
Wer die volle digitale Welt haben möchte, der kann den sogenannten Hyperscreen ordern. Diese riesige Bildschirmlandschaft erstreckt sich dann beinahe über die gesamte Fahrzeugbreite.  Foto: Mercedes

Die Autostimme ist mit dem EQE SUV (ab 83.478,50 Euro) zu Testfahrten gestartet. Auch die hochgebockte elektrische E-Klasse ist trotz der erhöhten Bodenfreiheit sehr windschnittig gestaltet. Was sofort überrascht, sind die Abmessungen. Denn bei 4,86 Metern Länge fällt die SUV-Variante neun Zentimeter kürzer aus als der flache EQE - und mit 3,03 Metern hat der Wagen zudem neun Zentimeter weniger Radstand. Das schärft die Proportionen, lässt aber innen noch immer genügend Platz für fünf Passagiere. Die sitzen sowohl vorne als auch hinten sehr bequem. Selbst das Gepäckabteil ist üppig bemessen: 520 bis 1675 Liter fasst der Kofferraum. Und wer denkt, dass sich ein E-Auto nicht als Zugfahrzeug eignet: Das EQE SUV kann bis zu 1,8 Tonnen ziehen.

Reichweite hängt von vielen Faktoren ab

Unter der schicken Hülle des EQE SUV steckt die Electric Vehicle Architecture (EVA). "Mit dieser Plattform sind wir in eine neue Ära gestartet", erklärt Christoph Starzynski, der bei Mercedes die elektrischen Modelle verantwortet. "Die Plattform ist in Länge, Breite und Radstand beliebig skalierbar." Der Akku hat eine nutzbare Kapazität von 90 kWh. Wie weit man damit kommt, variiert nach Fahrprofil, Temperatur, Strecke und anderen Faktoren. Bei den Testfahrten war die Autostimme unter anderem von Heilbronn ins Allgäu auf einer 301 Kilometer langen Strecke unterwegs. Am Ziel angekommen, zeigte der Wagen noch eine Restreichweite von 78 Kilometern an, insgesamt war mit vollem Akku also eine Strecke von 388 Kilometern möglich.

 

Laden mit bis zu 170 kW

Die Werte variieren natürlich, je nachdem, wie gemütlich oder flott man mit dem 215 kW/292 PS starken und lokal emissionsfreien EQE 350+ SUV (ab 86.810,50Euro, Stromverbrauch: 17,5 bis 21,7 kWh) unterwegs ist. Im Hinblick auf eine möglichst hohe Reichweite ist die Höchstgeschwindigkeit des Stromers sowieso auf 210 km/h begrenzt. Geladen wird - sofern es die Säule zulässt - mit bis zu 170 kW. Damit fließt im besten Fall innerhalb von einer Viertelstunde Strom für rund 250 Kilometer in den Akku. Das reicht für einen Kaffee, bevor die Fahrt im EQE SUV weitergeht. Die Produktion der Batteriezellen kommt mit weniger Kobalt als bisher aus. Über das übliche Maß hinaus gewährt Mercedes eine Garantie auf den Akku von bis zu zehn Jahren oder 250.000 Kilometern.

Wagen lädt zum Gleiten ein

Die Autostimme hat den vollelektrischen Mercedes EQE SUV getestet.
Die Autostimme hat den vollelektrischen Mercedes EQE SUV getestet.  Foto: Mercedes

In dem elektrischen SUV legt man auch längere Strecken ganz entspannt zurück. Das Fahrwerk bügelt Unebenheiten locker glatt, die hohe Karosserie schwingt nicht nach und der Wagen lädt zum Gleiten ein. "Comfort" passt am besten zu Fahrzeug und Antrieb. Im Innenraum stellt sich schon nach kurzer Fahrt Gelassenheit ein. Roll- und Windgeräusche dringen selbst bei über 100 km/h nicht in den Innenraum und es bleibt sehr ruhig. Zu wenig Rückmeldung gibt allerdings die Lenkung.

Riesige Bildschirmlandschaft

Dafür glänzt das EQE SUV mit einer exzellenten Verarbeitung. Ein großer Bildschirm in der Mitte für die wichtigsten Funktionen genügt im Prinzip voll und ganz, er glänzt mit einer gestochen scharfen Optik. Wer die volle digitale Welt haben möchte und bereit ist, 8568 Euro extra zu setzen, der kann auch den sogenannten Hyperscreen ordern. Diese riesige Bildschirmlandschaft erstreckt sich dann beinahe über die gesamte Fahrzeugbreite.

 


Künftige Elektroautos von Mercedes

Vergangene Woche zeigten Hersteller aus der ganzen Welt ihre Neuheiten bei der Messe IAA Mobility in München. Ein Ausrufezeichen hat Mercedes mit seiner Studie Concept CLA Class gesetzt. Der stromlinienförmige Wagen gibt einen konkreten Ausblick auf ein E-Auto der gehobenen Mittelklasse. Ende 2024, Anfang 2025 soll die Serienversion auf den Markt kommen. Die Limousine basiert auf einer neuen Elektroplattform, soll mit bis zu 250 kW laden können und mehr als 750 Kilometer weit kommen. Den Verbrauch der Studie gibt Mercedes mit gerade einmal zwölf kWh pro 100 Kilometer an, weshalb Mercedes-Chef Ola Källenius bereits vom Ein-Liter-Auto des Elektro-Zeitalters schwärmt.

Neben dem Showcar hatte die Marke mit dem Stern überarbeitete Versionen der Elektro-SUVs EQA und EQB in München dabei. Zudem wurden am Rande der Messe lang anhaltende Spekulationen um eine kompakte Ausgabe der G-Klasse beendet. "Ja, es wird eine kleine G-Klasse geben. Und sie wird elektrisch", bestätigte Ola Källenius.

 
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