Audi Q8 E-Tron: Mehr Reichweite dank größerer Batterie
Unterwegs mit dem optisch und technisch aufgefrischten Audi Q8 E-Tron. Das Team der Autostimme kommt mit dem Elektro-SUV im Test 414 Kilometer weit.

Mit dem SUV E-Tron hat Audi vor vier Jahren sein erstes Elektroauto vorgestellt. Seither hat der Wagen weltweit mehr als 150.000 Käufer gefunden, ist damit Marktführer in seinem Segment und hat, so sagen sie bei Audi, "den Weg für die Elektromobilität geebnet".
Nun hat der Autobauer mit den vier Ringen den 4,92 Meter langen, 1,94 Meter breiten und 1,63 Meter hohen Stromer umfangreich überarbeitet - und wir haben ihn in der Stadt, auf der Landstraße und Autobahn getestet. Verfügbar ist er aktuell zu Preisen ab 74.400 Euro, die Coupéversion Sportback kostet ab 76.650 Euro.
Audi Q8 E-Tron: Dafür steht die neue Namensgebung
Zuerst ist da mal der neue Name: Q8 E-Tron. "Die Acht steht wie beim A8 für das Topmodell in seinem jeweiligen Segment", heißt es aus dem Produktmarketing. "Der Q8 E-Tron markiert die Spitze unserer vollelektrischen SUV-Modelle."
Zumal die Namensgebung bei Audi in Zukunft der Logik folgt, dass E-Autos eine gerade Zahl im Namen tragen, Fahrzeuge mit Verbrenner eine ungerade Zahl. Deshalb heißen die Neuen aus Neckarsulm zum Beispiel ab 2024 A5 und A7 statt A4 und A6. Wobei ausgerechnet der Q8 eine Ausnahme bildet - das große SUV-Coupé mit Verbrennungsmotoren behält seinen Namen vorerst.
Ordentlich Schub durch 300 kW Leistung und 664 Nm Drehmoment
Aber zurück zum vollelektrischen Q8 E-Tron. Antriebsseitig gibt es zwei Varianten. Der Q8 50 E-Tron kommt mit zwei Elektromotoren auf 250 kW Leistung. Der von uns getestete Q8 55 E-Tron (ab 85.300 Euro) stellt 300 kW Leistung bereit. Das sorgt für ordentlich Schub, zumal das maximale Drehmoment von 664 Newtonmetern aus dem Stand weg bereit steht.
Die wichtigste Änderung befindet sich aber im Fahrzeugboden. Denn dort sitzt die Batterie, die jetzt 114 kWh fasst. Im Zusammenspiel mit einer nochmals verbesserten Aerodynamik und weiter optimierten Rekuperation steigt die Reichweite.
Beim bremsen Energie gewinnen
Apropos Rekuperation. Mehr Reichweite holt der Fahrer raus, wenn er die Möglichkeit zur Energie-Rückgewinnung nutzt. Zum Beispiel bei Bergabfahrten: Ist hier der manuelle Modus eingestellt, lässt sich der Widerstand über Paddel am Lenkrad justieren. Bei höchster Stufe wird mehr Energie zurückgeführt - und die klassische Bremse hat weitestgehend Pause.
Wer vorausschauend fährt und nicht ständig die Leistungsreserven ausschöpft, kommt nun problemlos 400 Kilometer und weiter. Unser Bestwert im Test lag bei 414 Kilometern.
Deutlich gesteigerte Ladeleistung mit bis zu 170 kW
Irgendwann muss man aber natürlich auch mit dem Q8 E-Tron an die Säule. "Neben der Batteriekapazität haben wir auch die Ladeleistung nochmals deutlich steigern können", sagt Audis Technik-Vorstand Oliver Hoffmann. Nun sind bis zu 170 kW an Schnellladern möglich. "Den Kunden sollte aber nicht nur der Maximalwert der Ladeleistung interessieren, sondern vielmehr, wie diese im Laufe eines Ladevorgangs verläuft und gegebenenfalls gedrosselt werden muss, weil sich die Batterien - physikalisch bedingt - erwärmen", erklärt Silvia Gramlich, Entwicklerin im Bereich Ladedauer und Lade-Effizienz bei Audi. "Die für den Kunden entscheidende Frage ist: Wie viele kWh kann ich in welchem Zeitraum nachladen?"
Gut laden, das konnte das Elektro-SUV schon immer, deswegen ist es bei Kunden weltweit auch so beliebt. Eine Ladung von 20 auf 80 Prozent Akkustand dauert im Schnitt etwa 26 Minuten, von zehn auf 80 Prozent steht der Fahrer etwas mehr als eine halbe Stunde an der Ladesäule, bis es weitergeht.
Digitale Kameraspiegel gegen Aufpreis
Grundsätzlich ist der Q8 E-Tron ein typisches Audi-SUV mit hochwertiger Verarbeitung. Man nimmt Platz und findet sich sofort zurecht. Apropos Platz: Sowohl vorne als auch hinten ist viel Raum vorhanden, in den Kofferraum passen mindestens 569 Liter. Wer Reihe zwei umlegt, kriegt sogar bis zu 1637 Liter rein. Damit wird das Elektro-SUV zum Lastesel.
Nicht jedermanns Fall dürften die digitalen Kameraspiegel unseres Testwagens sein, die gegen 1650 Euro Aufpreis montiert werden, den klassischen Außenspiegel ersetzen und das Geschehen außen auf Bildschirme in den Seitentüren abbilden. Lob verdient in jedem Fall die im Vergleich zum Vorgängermodell direktere Lenkung.
Neu gestaltete Frontpartie
Optisch haben die Designer den Wagen ebenfalls deutlich aufgefrischt. Wichtigste Neuerung ist der dreidimensionale Kühlergrill, den es auch in Aluminiumoptik gibt. Damit wirkt der Q8 E-Tron breiter als bisher. Mittig platziert sind die vier Ringe, die nun in weiß gehalten sind und auf Wunsch auch beleuchtet werden können. Das sieht edler aus als beim bisherigen Modell.
Drei Elektromotoren treiben das Topmodell SQ8 E-Tron an, es hat 370 kW Leistung. Hier kommt ebenfalls der Akku mit 114 kWh Fassungsvermögen zum Einsatz. Für den SQ8 E-tron werden mindestens 95.800 Euro fällig, der SQ8 E-Tron Sportback steht ab 98.050 Euro in der Preisliste des Herstellers.