Wichteln gegen Einsamkeit: Senioren werden in der Weihnachtszeit wieder zum Strahlen gebracht

Eigentlich hatte Nadja Glatzel vor zwei Jahren schon aufgegeben. Seit 2021 organsiert sie die Aktion „Wichteln gegen die Einsamkeit“. Doch dann wurde es zu viel: Zu viele Geschenke, zu viele Päckchen und vor allem zu wenig Zeit, die Arbeit mehr oder wenige alleine zu bewältigen. Mehrere Helferinnen stiegen schließlich mit ein, um die Idee nicht sterben zu lassen.

Weihnachtsmänner und Christkind sorgen für feierliche Stimmung

Mit Erfolg: In der vergangenen Vorweihnachtszeit lieferten die fleißigen Wichtel knapp 900 Pakete an Seniorinnen und Senioren in verschiedenen Pflegeeinrichtungen aus. „Dadurch, dass wir jetzt so gut aufgestellt sind, wäre es toll, die 1000 diesmal zu knacken“, sagt Michelle Bernau. Sie ist die zweite Vorsitzende des Vereins „Wichtelherz – Still helfen. Groß wirken“, der sich in diesem Jahr gründete und mittlerweile zwölf Mitglieder hat. Das Einzugsgebiet erstreckt sich heute von Wiesloch im Westen bis Neuenstadt im Osten und von Ellhofen im Süden bis Osterburken im Norden.

Verteilt wird, was die Spender in den fast 20 Abgabestellen hinterlegen. Besonders beliebt: Duschgel, Deo, Bücher, Socken oder Handcreme. Auch Kerzen können verschenkt werden. Allerdings nur in LED-Form: „Wachskerzen sind wegen der Brandgefahr verboten“, erklärt Nadja Glatzel, die im Verein den Vorstandsposten übernommen hat. Sie betreut wie alle anderen Mitglieder als Wichtel ein festes Gebiet. Begleitet werden sie von drei Weihnachtsmännern und einem Christkind, die bei der Übergabe der Geschenke für noch mehr festliche Stimmung sorgen.

Grundschulkinder helfen beim Wichteln ebenfalls mit

Wie groß die Aktion mittlerweile ist, kann Nadja Glatzel manchmal selbst kaum fassen. Es sei „Wahnsinn, wie das alles wächst“. Um sich besser organisieren und austauschen zu können, arbeiten die Mitglieder mit einer App: „Wenn einer etwas übrig hat, kann er es unkompliziert an den weitergeben, dem etwas fehlt.“

Auch die Grundschule in Bad Rappenau beteiligt sich an der Aktion: Die Drittklässler verfassen persönliche Briefe, während die Erstklässler die Übergabe der Pakete an das benachbarte Seniorenheim Alpenland mit weihnachtlichen Liedern umrahmen. Unterstützung kommt außerdem von der Grundschule in Gundelsheim, wo die Kinder der Kreativ-AG Briefe und kleine Präsente für die Senioren basteln. So sorgen alle gemeinsam dafür, dass auch Menschen ohne Angehörige, die sich um sie kümmern könnten, die Weihnachtszeit in vollen Zügen genießen und die festliche Stimmung spüren können. „Wir wollen den Menschen zeigen, dass an sie gedacht wird“, sagt Nadja Glatzel.

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