Sulzfelder Kultur-Schuppen: Ein Ort für Musik, Skulpturen und Wein
Kultur-Schuppen in der Sulzfelder Bahnhofstraße ist eröffnet. Redner aus Politik, Kultur und Vereinsleben loben Mut und Gestaltungskraft des Investors. Das ist im Kultur-Schuppen alles geboten:

Die ehemalige Stückgut-Halle am Sulzfelder Bahnhof hat als Kultur-Schuppen ein zweites Leben eingehaucht bekommen. Bei der Eröffnung mit etwa 200 geladenen Gästen haben am Donnerstag Repräsentanten aus Politik, Kultur und Vereinsleben den neuen Veranstaltungsort gewürdigt. Das Karlsruher Streichquartett „Kontinuum“ bot einen Vorgeschmack auf künftige musikalische Erlebnisse, die darstellende Kunst repräsentiert als Premiere die Werkschau des Bildhauers Gunther Stilling.
Treffpunkt für kulturellen Austausch und kulinarische Erlebnisse
„Wir eröffnen mit dem Kultur-Schuppen einen Ort, der Kultur, Begegnung und Genuss miteinander verbindet“, lobte der Sulzfelder Bürgermeister Simon Bolg. Er hob zudem das „außergewöhnliche bürgerschaftliche Engagement“ des Bauherrn hervor.
Mit dem Kultur-Schuppen hat Eigentümer Wolfram Pfaus in der Bahnhofstraße gemeinsam mit dem Kulturkreis und dem Wein-Kult Sulzfeld einen Treffpunkt für kulturellen Austausch und kulinarische Erlebnisse aus der Region geschaffen. Das Projekt ist aus dem Fördertopf Leader Kraichgau mit 278 000 Euro unterstützt worden. Die Gemeinde ist in Form des Kulturkreises eine der Mieterinnen im Objekt. Der Gemeinderat hatte für diese Form der Partnerschaft Grünes Licht gegeben.
Wie der Sulzfelder Kulturkreis auf den neuen Kultur-Schuppen blickt
Jens Lill vom Kulturkreis bezeichnete in seiner Laudatio den Kulturschuppen als „Glücksfall für die gesamte Gemeinde und die Region“. Er erinnerte an den Umstand, dass der Verein nach über 30 Jahren aus den angestammten Räumlichkeiten im Bürgerhaus ausziehen musste, weil dort der neue Kindergarten untergebracht wurde. „Aus den Räumen mit den hohen Wänden, um die uns alle beneideten, mussten wir raus. Wenn ich mich hier so umschaue, muss ich sagen, dass das hier die vorherigen Räume noch toppt“, lobte Lill mit Blick auf die architektonisch anspruchsvoll herausgeputzte ehemalige Stückguthalle.
Worauf sich alle Blicke richten
Auf sie richteten sich am Donnerstag die staunenden Blicke der ersten Gäste. Das Gebäude, das der Sulzfelder Architekt liebevoll restauriert hat, ist mit modernen Sanitäreinrichtungen ausgestattet und verfügt über eine Teeküche. Details wie die Original-Sandsteine der Wände wurden erhalten und in Szene gesetzt. Das Gebäude ist barrierefrei.
Der Kultur-Schuppen vereint drei eigenständige, aber eng miteinander verbundene Sparten: Kunst, Musik und Wein. Er bietet Raum für Kunstausstellungen, Konzerte und Weinveranstaltungen. Zum Konzept zählt, das Gebäude mit wechselnden Ausstellungen regionaler und überregionaler Künstler zu bespielen.
Wein-Kult als dritter Player an Bord des Kultur-Schuppens Sulzfeld
Die erste Ausstellung mit den Skulpturen Gunter Stillings wird am 21. September um 11 Uhr eröffnet. Der Eintritt ist frei. Das erste Klassikkonzert findet am 21. September um 18 Uhr mit dem Balthasar-Nova-Abschlusskonzert statt: Das Bläserensemble der Absolventen von „Balthasar Nova“, dem Akademieprogramm des renommierten Balthasar-Neumann-Ensembles, wird den Abend musikalisch bestreiten. Der Eintritt ist frei, Spenden seien willkommen, so die Veranstalter.
Neben Kunst und Kultur ist noch ein dritter Player an Bord. Der GbR Wein-Kult die sich in den Kultur-Schuppen einmietet, soll das Gebäude als „neue Homebase“ dienen, wie Mitgesellschafter Marco Keller bei der Eröffnung formulierte.

Wie sich Wein-Kult in den Kultur-Schuppen einbringt
Wein-Kult wolle sowohl eigene Aktivitäten durchführen als auch die Veranstaltungen des Kulturkreises begleiten. „Wir brennen darauf, diesen Ort für Sulzfeld zu beleben, ihn zu etwas ganz Besonderem zu machen“, so Marco Keller, der auch Gemeinderat ist. Er erinnerte daran, dass es zur Frage der Unterstützung des Projekts anfangs auch abwägende bis kritische Stimmen gab: „Zu teuer, was soll daraus werden?“, sei geäußert worden. Schlussendlich habe der Gemeinderat mehrheitlich zu dem Projekt gestanden.
Der Umbau der Güterhalle zum Kultur-Schuppen ist nicht das einzige Projekt, das Leader- Kraichgau in der aktuellen Periode fördert. In Mühlbach wird ab Montag das ehemalige Gefängnis zum Begegnungszentrum. Das Programm unterstützt außerdem die Sanierung der Mehrzweckhalle des VfL Mühlbach, ebenso die Selfie-Points mit Hügelsofas in Sulzfeld und die generationenübergreifende Gestaltung der Gemeindehauswiese in Adelshofen.