Statistik der Polizei zeigt: Weniger Straftaten, aber mehr Unfälle in Eppingen
Polizei präsentiert die 2024er Jahresstatistik für Eppingen. Straftaten sind demnach auf dem Rückmarsch. Dafür hat es häufiger gekracht. Überhöhte Geschwindigkeit erweist sich als Haupt-Unfallursache
In Eppingen sind die Fallzahlen bei Straftaten in fast allen Bereichen im Jahr 2024 gegenüber dem Jahr davor gesunken, so der aktuelle Kriminalitäts- und Unfallreport. Anstiege gab es dagegen im Bereich der Unfälle. Die Personaldecke im Revier Eppingen ist dünn, die Belegschaft sei aktuell noch in der Lage, die Sicherheit zu garantieren, so der Tenor des Berichts.
Wie der stellvertretende Revierleiter Raphael Gegenheimer dem Gemeinderat mitteilte, sind die Gesamtfallzahlen deutlich gesunken, und die Aufklärungsquote auf 63,5 Prozent gestiegen, was etwas über dem Landesdurchschnitt liegt.
Welchen Effekt die Teillegalisierung von Cannabis auf die Eppinger Kriminalitätszahlen hat
In der Stadt Eppingen wurden demnach 642 Straftaten registriert. Die Aufklärungsquote ist mit 67,3 Prozent abermals gestiegen, wie Gegenheimer betonte. Ebenfalls positiv: Es wurden 2024 kein Mord oder Totschlag verzeichnet. Es wurde nur ein Messerangriff festgestellt, im Jahr davor waren es zwei. Auch im Deliktfeld Körperverletzung/Raub sind die Fallzahlen zurückgegangen: von 140 auf 123, bei 95,1 Prozent Aufklärungsquote. Die Fallzahlen bei einfachem Diebstahl sind von 185 auf 137 gesunken. Das entspricht einem Rückgang von mehr als 25 Prozent, allerdings bei nur 58 Prozent Aufklärungsquote.

Ebenfalls verbessert: Besonders schwere Fälle von Diebstahl sind von 89 auf 52 gesunken. Ein Minus weist die Statistik auch bei Betäubungsmittel-Delikten aus. Sie sind von 41 auf 26 zurückgegangen. „Das mag auch an der Teillegalisierung liegen. Das heißt, die Drogen sind noch da, die angezeigten Fälle gehen zurück“, ordnete der Polizeibeamte ein.
Ein Plus von 47 Prozent
Bei den Verkehrsunfällen verzeichnet die Polizei in Plus von acht Prozent. 503 Mal hat es demnach gekracht. „Allerdings sind die schweren Unfallfolgen zurückgegangen“, so Raphael Gegenheimer: Es gab weniger Tote und weniger Schwerverletzte. Überhöhte Geschwindigkeit ist in Eppingen im Jahr 2024 einer der wichtigsten Unfallursache. Hier gab es einen Anstieg von 17 auf 25 Fälle, was einem Plus von 47 Prozent entspricht. Die Zahlen beihalten die Unfälle auf den Bundesstraßen.
Laut Polizei ist es in der Eppinger Poserszene ruhiger geworden. In der Vergangenheit hatten Bürger über Rasereien und dröhnenden Motoren auf dem Berliner Ring, in der Bahnhofstraße und anderen einschlägigen Orten geklagt. Die Polizei habe das in Kooperation mit der städtischen Ordnungsbehörde „gut im Griff“. Der stellvertretende Revierleiter bestätigte, dass es in diesem Jahr zu Sachbeschädigungen gekommen ist, etwa an den öffentlichen Toiletten im Weiherpark. „Aber, aber es war anscheinend eine einmalige Sache.“
Läuft das Eppinger Polizeirevier auf die Dauer auf Verschleiß?
Der stellvertretende Revierleiter ging auch auf die Personalsituation ein und beantwortete damit eine Frage des FDP-Stadtrats Georg Heitlinger. Wie dieser betonte, seien von den 56 Stellen im Personalhaushalt nur 43 besetzt. „Im Moment sind wir bei 48“, entgegnete Gegenheimer. Die Zahl sei sehr volatil und nicht planbar, „allein wenn eine Kollegin schwanger wird“. Die Zahlen der Kriminalitätsstatistik zeige, dass das Polizeirevier in der Lage sei, Sicherheit auch mit dem bestehenden Personal sicherzustellen. Er gab jedoch zu bedenken, dass dies längerfristig auf die Regenerationszeiten der Beamten und damit auf die Gesundheit einwirkt.
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