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Schüler pflanzen Sträucher und Bäume für Eppingens neuen Solarpark

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Gemeinsam für Umwelt und Erneuerbare Energien: Schülerinnen und Schüler des Hartmanni-Gymnasiums, Mitglieder des NABU und die Bürgerenergie-Genossenschaft Kraichgau legen rund um den geplanten Solarpark eine 100 Meter lange Grünfläche an. In Zukunft sollen fast vier Kilometer Hecke die Anlage umrahmen und Lebensraum für Pflanzen und Tiere bieten.

Sichtlich entzückt, an seinem Geburtstag einen Baum zu pflanzen: OB Klaus Holaschke (links) mit Ulrich Müller (rechts) und Christoph Mössinger.
Sichtlich entzückt, an seinem Geburtstag einen Baum zu pflanzen: OB Klaus Holaschke (links) mit Ulrich Müller (rechts) und Christoph Mössinger.  Foto: Hofmann, Elfi

Die Luft: diesig. Der Boden: ziemlich feucht. Das hindert die Schülerinnen und Schüler der 8a des Hartmanni-Gymnasiums (HGE) allerdings nicht daran, bereits um 8 Uhr Schaufeln in den Hand zu nehmen und insgesamt 300 Sträucher und kleine Bäume in die Erde um den geplanten Solarpark im Gewann Hohenstein zu setzen. Eine Pflanze wird für Eppingens Oberbürgermeister Klaus Holaschke übrig gelassen. Der hat Geburtstag und darf an seinem Ehrentag gemeinsam mit dem HGE-Rektor Ulrich Müller einen Apfelbaum einbuddeln.

Eppinger Schülerinnen und Schüler setzen 300 Pflanzen rund um den Solarpark

Doch eigentlich steht nicht der Rathauschef im Mittelpunkt, sondern die gemeinsame Aktion von Nabu, Bürgerenergie-Genossenschaft Kraichgau (BEG) und dem Gymnasium. Auf 100 Metern Länge und fünf Metern Breite werden die Pflanzen gesetzt, um die Fläche in Zukunft grün zu umrahmen.

„Ein Solarpark kann mehr sein.“Daniel Knoll

„Hier entsteht ein Gemeinschaftsprojekt“, sagt BEG-Pressesprecherin Sarah von Keudell. Denn ein Grundsatz der BEG sei es, beim Ausbau der Erneuerbaren Energien alle mit ins Boot zu holen. Es sei wichtig, betont Daniel Knoll, dass die Einbindung nicht nur ein Lippenbekenntnis ist. „Ein Solarpark kann mehr sein“, so der Projektverantwortliche.

Der Solarpark wurde immer wieder heiß diskutiert

Vor allem unter dem Aspekt des guten Ackerbodens in diesem Bereich. Das Thema hatte immer wieder zu Diskussionen geführt, schließlich gilt der Kraichgau als besonders fruchtbar. Die Angst, die mit PV genutzten Bereiche zu zerstören, war groß. Immerhin werden auf der Fläche zwischen Eppingen und Richen 37 Hektar mit Solarmodulen überspannt. Als „kommunalpolitisch holprigen Weg“ beschreibt der Oberbürgermeister die Entwicklung. Der Gemeinderat habe sich in den vergangenen Jahren sehr intensiv mit der Fläche auseinandergesetzt.

Die wird allerdings nicht versiegelt, sondern mit Aufständermodulen bestückt, die bis zu 60 Millionen Kilowatt Strom produzieren sollen. Zwischen den Modulen wird eine mehrere Hektar große Grünfläche entstehen. „Es war von Anfang an das Gefühl da: Hier entsteht mehr als ein PV-Park“, sagt der Eppinger Rathauschef. Der Kreis schließe sich nun mit der Aktion.

Naturschutzverbände waren von Anfang an mit eingebunden

Bettina Pacius-Kistler vom Nabu Eppingen-Elsenz betont, wie wichtig die ökologische Begleitung des Projekts ist: „Wir freuen uns, Wissen und Erfahrung einzubringen – und hoffen, dass hier eine hohe Biodiversität entsteht.“ Auch Sarah von Keudell unterstreicht, dass die Naturschutzverbände von Anfang an in die Planung einbezogen worden seien. „Nur so können solche Anlagen langfristig akzeptiert werden.“

Der Solarpark selbst soll im Sommer des kommenden Jahres ans Netz gehen. Bis dahin wird noch einiges an Pflanzarbeit nötig sein, denn noch müssen fast vier Kilometer rund um das Areal mit Sträuchern eingefasst werden – ein Projekt, das in den kommenden Monaten weitere gemeinsame Aktionen nach sich ziehen dürfte.

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