Samuel Koch spricht über Krisenzeiten und wir man sie meistert
Samuel Koch, der mit seinem Unfall 2010 in der TV-Sendung „Wetten dass. . . ?“ 2010 über Nacht bekannt wurde und seitdem im Rollstuhl sitzt, kommt nach Eppingen. Am 29. März spricht er dort über Krisen - und wie man sie meistert. Sein Vortrag findet im Rahmen der diesjährigen Hospizwochen des Kirchlich-Ambulanter Hospizdienstes statt.

„Das Leben geht weiter als man denkt.“ Diesen Satz hat Samuel Koch über einen Vortrag gestellt, den er zum Abschluss der diesjährigen Hospizwochen am Samstag, 29. März, in der evangelischen Kirche in Eppingen hält. Sein Untertitel: „Wie man in Krisenzeiten Mut und Zuversicht bewahrt“.
Titel und Untertitel könnten programmatisch über den ganzen Hospizwochen stehen. Diese beginnen am Mittwoch, 19. Februar. Nach zwei Jahren, in denen Saskia Himmelsbach und Elke Müller vor allem lebenspraktische Themen präsentierten, beschäftigen sich die drei Abendveranstaltungen des Kirchlich-Ambulanten Hospizdienstes Kraichgau in diesem Jahr mit Spiritualität. Vortragsorte sind Sinsheim, Bad Rappenau und Eppingen.
Hospizwochen gehen im Kraichgau mit neuem Konzept an den Start
Die Entscheidung für mehr Spiritualität und mehr Geistlichkeit habe man ganz bewusst getroffen, sagt Elke Müller. Man will auch das Interesse an den Hospizwochen zwei Jahre nach Corona weiter wecken. Mit dem diesjährigen Programm glauben die beiden Organisatorinnen wieder näher an den Bedürfnissen der Menschen zu sein. Den Auftakt macht am Mittwoch, 19. Februar, um 19 Uhr die Pastoralreferentin im Dekanat Kraichgau, Monika Rohfleisch.
Sie begleitet als Klinikseelsorgerin in Sinsheim oft Menschen, die mit Sterben, Tod und Trauer aus ganz unterschiedlichen Perspektiven umgehen müssen und bringt ihre Erfahrungen in dem Vortrag „Spiritualität am Lebensende“ ein.
„Wir wenden uns mit unserem Angebot ja grundsätzlich an Menschen, die Antworten suchen“, sagt Elke Müller. Auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Qualifizierungskurse würden das tun. Der aktuelle Kurs mit zehn Personen schließt im April. „Zwei, drei sind da immer dabei, die so einen Kurs nur für sich selbst absolvieren. Die die Dinge oft in Vorbereitung auf das Sterben der Eltern für sich selbst reflektieren wollen“, erzählt Müller. Doch zwei Drittel der Teilnehmer gehen anschließend als Hospizhelferinnen und -helfer ins Ehrenamt.
Neuer Qualifizierungskurs für Hospizhelfer beginnt im September
Dort sei man derzeit gut aufgestellt. „Das ist immer ein Kommen und Gehen“, so Müller. „Aber wenn man merkt, dass eine Gruppe weiterwächst, dann hat man auch kein schlechtes Gewissen, nach zehn, 15 Jahren wieder aufzuhören.“
Auch an die Ehrenamtlichen richtet sich das Angebot der Hospizwochen. Reinard Rehberg stellt am Mittwoch, 19. März, im Martin-Luther-Haus in Bad Rappenau die Frage: „Heilung wie zu Jesu Zeiten: Gibt es das heute auch noch?“ Er berichtet darin auch von der Kraft des Gebets. Rehberg ist Pastor der Vineyardgemeinde in Speyer und als solcher erfahren darin, Menschen geistlich, seelsorgerlich und persönlich zu begleiten. Das Thema Sterbe- und Trauerbegleitung in die Öffentlichkeit zu tragen, damit eine Auseinandersetzung stattfinden kann, sei Teil ihrer Arbeit, sagt Elke Müller. Sie freue sich daher, wenn die Hospizwochen beginnen: „Wir arbeiten ja darauf hin.“
Samuel Koch spricht in der evangelischen Stadtkirche in Eppingen
Ein Höhepunkt für sie ist natürlich der Abend mit Samuel Koch. Der 38 Jahre alte Schauspieler, Autor und Vortragsreisende wurde mit seinem Unfall 2010 bei „Wetten dass... ?“ über Nacht bekannt, als er über ein fahrendes Auto springe wollte und sich dabei schwer verletzte. Seitdem ist er vom Hals abwärts gelähmt. Zum Abschluss der diesjährigen Vortragswochen des Kirchlich-Ambulanten Hospizdienstes Kraichgau gibt Samuel Koch einen nach eigenen Worten „sehr persönlichen Einblick in die größte Krise seines Lebens“.
Wie er es geschafft hat, nicht zu verzweifeln, sondern sein Leben aktiv zu gestalten, berufstätig zu sein und Abenteuerreisen zu unternehmen, darüber spricht Koch in Eppingen. „Koch hat dem Tod ins Auge geblickt“, sagt Elke Müller als eine von zwei Organisatorinnen. Viele Gedanken habe sich der Mannheimer über Leben, Sterben und Tod gemacht: „Er will Mut machen und Hoffnung aussprechen.“
Kommentar „Wichtiger Beitrag“
