Versammlung im Rappsodie
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Rappenauer Jugendliche wünschen sich pünktliche Züge und öffentliches WLAN

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Der Bad Rappenauer Oberbürgermeister Sebastian Frei bleibt am Dialog mit jungen Leute dran. Einmal im Jahr lädt er zu einer Jugendversammlung ins Rappsodie ein. Junge Menschen mit Mitreden und Mitgestalten zu animieren, ist dabei das Ziel.

Zum dritten Mal im Solefreibad: Etwa 20 Jugendliche nahmen an der Jugendversammlung mit Oberbürgermeister Sebastian Frei (Mitte) teil.
Foto: Ulrike Plapp-Schirmer
Zum dritten Mal im Solefreibad: Etwa 20 Jugendliche nahmen an der Jugendversammlung mit Oberbürgermeister Sebastian Frei (Mitte) teil. Foto: Ulrike Plapp-Schirmer  Foto: Plapp-Schirmer, Ulrike

60 Gutscheine für Pommes Frites hätte Hauptamtsmitarbeiterin Olivia Braun ausgeben können. 40 nahm sie wieder mit: Die Resonanz auf die vierte Jugendversammlung der Stadt Bad Rappenau war verhalten. Doch diejenigen, die da waren, konnten ihre Themen bei Oberbürgermeister Sebastian Frei platzieren. Pünktliche und günstigere Züge, öffentliches WLAN am Bahnhof, Laptops an Schulen, wieder mal ein Ausflug, am liebsten in den Europapark, das ist den 13- bis 16-Jährigen wichtig.

Rappenauer Jugendliche dürfen ihre Wünsche offen äußern

Mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen und Raum für mehr Mitsprache und Mitgestaltung schaffen, das sind die Ziele, die Oberbürgermeister Sebastian Frei schon lange verfolgt. Zum vierten Mal hatte die Stadt daher zur Jugendversammlung eingeladen. Nach dem Auftakt im Jugendhaus MaxiMal fanden schon drei im Solefreibad statt. „Da gehen Jugendliche gern hin“, so Frei. Die zurückliegenden Male seien gut besucht gewesen. Dieses Mal tröpfelten die Jungen und Mädchen nur langsam ein.

Es könnte am Wetter gelegen haben: Zum Baden war es den meisten trotz freiem Eintritt zu kalt. Und auch die alkoholfreien Cocktails, die die Damen vom Rappsodie an ihrem mit Bast geschmückten Stand kostenlos ausschenkten, konnten nicht mehr Besucher anlocken. „Es ist schwer, an Jugendliche ranzukommen“, sagt  Sebastian Frei. Bei zwei Jugend-Sprechstunden im Rathaus sei gerade mal eine Person gekommen. Von Bürgerversammlungen fühlten sich junge Leute auch nicht angesprochen. „Das hier ist niederschwellig.“ Der Respekt vor ihm als Amtsperson ist da: Die Teilnehmer kennen den Oberbürgermeister. Dass ausgerechnet er sich Zeit für sie nimmt, finden sie schon cool.

Kostenlose Cocktails, alkoholfrei. Und ein Gutschein für eine Portion Pommes

Ergebnisse aus so einer Jugendversammlung sorgten dafür, dass sich junge Leute ernst genommen fühlen und auch ein nächstes Mal kommen. Das jedenfalls meinte Kreisjugendreferent Tobias Dobler, der als Zaungast in Bad Rappenau dabei war. Der Basketballkorb am Jugendhaus MaxiMal oder das Multifunktionsspielfeld am Waldstadion sind solche Ergebnisse. Voriges Jahr sei der Wunsch nach einer Überdachung des Eingangs am MaxiMal geäußert worden, damit man sich auch bei Regen mal draußen aufhalten könne, so Sebastian Frei: „Da sind wir dran.“

OB Sebastian Frei bedauert, dass es die Nachtwanderer nicht mehr gibt

Und das ist auch Pierre (14) wichtig. Er stellte gleich eine ganze Reihe an Fragen, „Du hast das Eis gebrochen“, sagte der OB. „Ich finde es ganz gut, dass es sowas überhaupt gibt“, meint der junge Rappenauer. „Ob die Sachen, die gesagt wurden, auch umgesetzt werden, wird man sehen. Manche sind realistischer als andere.“

Weil das persönliche Gespräch so wichtig ist, bedauert Frei, dass es die ehrenamtlichen Nachtwanderer in Bad Rappenau nicht mehr gibt. Die Nachtwanderer als Bindeglied zwischen Jugendlichen und Verwaltung gingen vor allem dort hin, wo abends und nachts manchmal Probleme entstehen: an den Bahnhof oder in die Parks. Jahrelang hatten sie einen guten Kontakt in die Jugend hinein. Doch zuletzt hatte die Initiative zu wenige Mitstreiterinnen und Mitstreiter.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
Nach oben  Nach oben