Planung für Inszenierung des Prinzessin-Leia-Bikinis läuft
Das Bikiniartmuseum im Bad Rappenauer Ortsteil Bonfeld hat für 175.000 Dollar den Bikini ersteigert, den die US-Schauspielerin Carrie Fisher in der Star-Wars-Episode "Rückkehr der Jediritter" trägt. Noch ist das edle Stück nicht in Deutschland. Die Überlegungen, wann und wie es der Öffentlichkeit präsentiert wird, laufen.

Die Reaktion auf den jüngsten Coup des Bikiniartmuseums ist überwältigend. Nahezu alle deutschen Medien vermeldeten begeistert, dass das Museum den Bikini von Prinzessin Leia aus der Star-Wars-Episode „Die Rückkehr der Jediritter“ ersteigert hat.
Sage und schreibe 145.000 Dollar plus 30.000 Dollar Nebenkosten blätterte das Museum im Bad Rappenauer Ortsteil Bonfeld dafür hin. Gerade fange man an zu überlegen, sagt der stolze Besitzer Alexander Ruscheinsky, wie man Carrie Fishers Filmkostüm inszeniere.
Sonderausstellung mit Badeanzug von Pamela Anderson aus Bay Watch läuft
Autohofbesitzer Ruscheinsky hat sich mit diesem edlen Stück Metall und etwas Stoff einen Traum erfüllt. In seinem Museum an der Autobahnausfahrt Bad Rappenau verfügt er nach eigenen Worten über eine historisch vollständige Sammlung. Originale von Marylin Monroe, Esther Williams oder Elizabeth Taylor hat das Bikiniartmuseum bereits gezeigt.
Derzeit läuft eine Sonderausstellung rund um Badeanzug und Badehose von Pamela Anderson und David Hasselhoff aus der Kult-Serie Baywatch.
Nur zwei Stücke habe es bis dato gegeben, die in der Sammlung noch fehlten, erzählt Alexander Ruscheinsky am Telefon: den elfenbeinfarbene Bikini, in dem die deutsche Schauspielerin Ursula Andress in dem Film „James Bond jagt Dr. No“ aus dem Wasser steigt und Sean Connery den Kopf verdreht. Und den Bikini von Carrie Fisher, den diese als Gefangene von Jabba the Hutt in ihrer Rolle als Prinzessin Leia trägt.
Ein Bieter-Krimi am Rande von Olympia auf den Straße von Paris
Der Bikini von Ursula Andress ging dem Museum buchstäblich durch die Lappen: "Der ging für 240.000 Dollar weg. Da haben wir nicht mehr mitgehalten", sagt Alexander Ruscheinsky. Der Bikini von Prinzessin Leia sei dann tatsächlich bei dem texanischen Auktionshaus Heritage Auctions in Dallas auf den Markt gekommen. Und den haben er und sein COO Maximilian Lang sich regelrecht erjagt.
Gefreut hätten sie sich über den Zuschlag, erzählt Ruscheinsky, "und dann waren wir erstmal schockiert über den Aufschlag von 30.000 Dollar." Dann schildert er noch einmal eindrücklich, wie das Ganze vonstatten ging: "Ich war ja nicht da."
Seine Frau Helga und er waren nämlich bei der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in Paris, als die Auktion in Texas begann. "Wir hatten einen Platz auf einer der Brücken, unter denen die Schiffe mit den Athleten durchgefahren sind. Es hat in Strömen geregnet", erzählt der Regensburger. Mit zwei Handys hätten sie sich präpariert, falls eines ausfällt.
Pudelnass saß Alexander Ruscheinsky auf einer Pariser Straße und gab sein Go
Maximilian Lang saß derweil im Regensburger Büro, ebenfalls mit zwei Handys. Als sich abzeichnete, dass die Versteigerung länger dauern würde, weil die Auktionatorin mit dem Hämmern sich Zeit ließ, habe er seine Platz an der Brücke verlassen, erzählt Ruscheinsky weiter. Pudelnass und umgeben von Polizei habe er auf einer Pariser Straße gesessen und ein ums andere Mal ein Go für das nächste Gebot gegeben.
Nein, sagt er schmunzelnd, das Geld sei nicht von der Reisekasse abgegangen: "Ich sehe das Ganze unter einem kaufmännischen Aspekt. Der Bikini wertet die Sammlung auf: Wenn er für das Museum keinen Wert hätte, könnten wir ihn jederzeit auch wieder verkaufen."
Für 145.000 Dollar hat Alexander Ruscheinsky einen von lediglich zwei Exemplaren ersteigert. Ein Zertifikat bestätige, dass es tatsächlich der von Carrie Fisher im Film getragene Bikini sei. Kein Kleidungsstück zum Baden, sondern ein Designerstück, das bis jetzt noch in den USA ist.
"Der Goldene Réard" ist der wertvollste Bikini in der Bonfelder Sammlung
Wann er nach Deutschland und schließlich in die Region Heilbronn kommt, weiß Alexander Ruscheinsky noch nicht. In vermutlich zwei, drei Wochen wird er das edle Stück beim Zoll abholen.
Trotz der hohen Summe: Der teuerste Bikini in der Sammlung des Bad Rappenauer Artmuseums ist der Leia-Bikini nicht. "Der historisch wertvollste ist 'Der Goldene Réard', sagt Alexander Ruscheinsky: "Der ist fast unverkäuflich. Aber wir haben auch nicht vor, ihn wegzugeben. Denn wir wollen überall die Nummer eins sein. Das Museum, das man nicht nachmachen kann." Tatsächlich ist das Bikiniartmuseum das weltweit erste und einzige Museum, das sich in diesem Umfang der Bademode widmet.

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