Zum Helfen ist man nie zu klein
An der Fürfelder Grundschule werden Dritt- und Viertklässler zu Juniorhelfern ausgebildet. Damit sie optimal auf einen Einsatz vorbereitet sind, gab es jetzt einen Rucksack mit allem nötigen Material.
Um anderen Menschen in einer Notlage zu helfen, ist man nie zu jung oder zu klein. Das hat sich auch das Rote Kreuz gemeinsam mit der Barmer Krankenkasse auf die Fahne geschrieben und fördert das Juniorhelferprogramm in Grundschulen.
Große Begeisterung und Ernsthaftigkeit
In Fürfeld war man sofort Feuer und Flamme für diese Idee. „Erste Hilfe ist ein großes Anliegen für mich“, sagt Rektorin Anja Menold, die das Projekt bereits aus einer anderen Schule kennt und nur gute Erfahrungen damit gemacht hat. „Die Kinder gehen mit großer Begeisterung und Ernsthaftigkeit an die Sache.“
In Fürfeld nehmen 16 Jungen und Mädchen an dem Programm teil. Seit Anfang November treffen sie sich regelmäßig mit Anja Menold und Monika Mayer von der Bad Rappenauer Feuerwehr, um die Grundlagen der ersten Hilfe zu lernen. „Wir haben erstmal viel Theorie gemacht“, erzählt Monika Mayer. Wie man reagiert, wenn man einen Verletzten findet, stand zum Beispiel auf der Themenliste.
Ein roter Rucksack mit allen nötigen Utensilien
Doch damit ist jetzt Schluss, denn die Dritt- und Viertklässler können seit vergangener Woche einen roten Juniorhelfer-Rucksack ihr Eigen nennen und dadurch in die Praxis einsteigen. Der Rucksack ist voller nützlicher Utensilien, zu der auch eine Schere gehört, die so gar nicht aussieht, wie man Scheren sonst kennt.
Warum das so ist, wollen die Kinder wissen. „Und was macht man damit?“ Antworten auf diese und weitere Fragen hat Astrid Schmidt vom DRK in Heilbronn, die die abgeknickte Schere einfach mit den Worten „die hat die Nase unten“ beschreibt und erklärt, dass damit Kleidung bei Verletzten aufgeschnitten wird, ohne sie zu verletzten. In dem Rucksack verbirgt sich außerdem viel Verbandsmaterial und ein Kühlkissen, liebevoll als „Kühli“ bezeichnet.
Die Utensilien sollen während der großen Pausen auf dem Schulhof zum Einsatz kommen, falls etwas passiert. „Zwei Tage nach unserem ersten Treffen sind zwei Mädchen mit den Köpfen zusammengestoßen“, erzählt Anja Menold. Die Kinder, die an dem Kurs teilnehmen, hätten sofort das bisher Erlernte umgesetzt.
Damit sie in Zukunft auch als Juniorhelfer erkannt werden, hat Astrid Schmidt gelbe Weste mit der Aufschrift „Ersthelfer im Einsatz“ mitgebracht. „Wer Dienst hat, zieht sich eine über und ist dadurch sofort als Ersthelfer erkennbar“, sagt die DRK-Mitarbeiterin. Ganz wichtig bei den Einsätzen sei es, vor allem auf sich selbst aufzupassen und umgehend Erwachsenen Bescheid zu geben, wenn es einen Notfall gibt.
Alle zwei Wochen findet der Kurs statt
Bis zu den Osterferien werden in dem alle zwei Wochen stattfindenden Kurs die Grundlagen beigebracht. Um den Kindern alles richtig vermitteln zu können, haben Anja Menold und Monika Mayer eine vierstündige Ausbildung absolviert und viel Arbeitsmaterial an die Hand bekommen. „Das ist wirklich genial“, sagt die Rektorin. Neben der Ersten Hilfe geht es ihr auch um weitere Aspekte: „Fürsorge, Mitgefühl und das Helfen auf allen Ebenen des menschlichen Lebens sind genauso wichtig.“

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