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"Zukunftsmusik" im Forum Fränkischer Hof

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Fünf Künstler der Johannes-Diakonie präsentieren ihre Werke − Gebäude der Mosbacher Einrichtung kann Ende 2018 bezogen werden

Von Gabriele Schneider
Meik Burkhardt, Angela Gelbarth, Michael Geißelmann und Margarete Senf (von links) vor Werken ihrer Gemeinschaftsausstellung.Foto: Gabriele Schneider
Meik Burkhardt, Angela Gelbarth, Michael Geißelmann und Margarete Senf (von links) vor Werken ihrer Gemeinschaftsausstellung.Foto: Gabriele Schneider

Fünf Künstler der Johannes-Diakonie Mosbach zeigen unter der Überschrift "Zukunftsmusik" ihre Werke im Bad Rappenauer Forum Fränkischer Hof. Sie kreieren ihre Gemälde im Kunstwerkhaus (KWH), dem Kunstatelier für Leute mit Behinderungen.

Wachstum Die meisten Aussteller sind seit den 90er-Jahren im KWH aktiv und arbeiten dort sehr selbstständig. Seit 1994 gibt es die Werkstatt. Der Grombacher Künstler Reinhard Hemmer, Erziehungspfleger bei der Johannes-Diakone und seit Juni vergangenen Jahres auch verantwortlich für das KWH, freut sich, dass sich in der Gruppe gerade viel tut. Sie wachse − nur wie weit, das sei noch ungewiss. Da in Bad Rappenau wegen eines neuen Hauses der Johannes-Diakonie auch bald neue Betreuer gebraucht würden, sei zurzeit vieles Zukunftsmusik. Und das vermittle der Name der Ausstellung gut.

Das neue Haus, das ab Sommer an der Brunnenstraße gebaut wird, soll zur Heimat für Menschen mit Behinderung aus dem Heilbronner Raum werden. Dazu wird es auch außerberufliche Angebote geben. "Wir haben mit Leuten in Schwarzach, die aus der Gegend kommen, und mit ihren Familien geredet", erzählt am Rande der Vernissage Janina Amelung, Projektleiterin Bad Rappenau der Johannes-Diakonie. "Und wir haben schon einige Interessenten gefunden", meint sie zufrieden. Baubeginn, so Jörg Huber, Leiter der Johannes-Diakonie Mosbach, wird am 11. Juli sein, mit dem Bezug rechnet er Ende 2018.

Angela Gelbarth, Margarete Senf, Meik Burkardt, Michael Geißelmann und Rainer Wolf präsentieren ihre Werke und beantworten die Fragen. Angela Gelbarth habe erst lange gemalt, geübt und sich ausprobiert. Dann zog die 25-Jährige ganz bewusst nach Mosbach, wo sie das Kunstwerkhaus besuchen kann. "Sie hat die Kunst ganz aus sich allein herausgeschöpft, arbeitet immer wieder viele Stunden am Stück. Ich bin wirklich stolz auf meine Tochter", sagt Irene Gelbarth strahlend. "Nachdem sie acht Jahre gemalt hatte, wollte sie nach Schwarzach." Überhaupt wollte die junge Frau damals, wie die meisten anderen jungen Erwachsenen, mal raus von zu Hause und ein bisschen mehr auf eigenen Beinen stehen. So zog sie von Baden-Baden, wo sie aufgewachsen war und ihre Eltern heute noch wohnen, nach Mosbach.

Zeitaufwendig Angela Rose Gelbarth hält auch eine kleine Rede bei der Eröffnung. Darin sagt sie unter anderem, sie fühle beim Malen die Sonne und wolle mit dieser Menschen, Tiere und Pflanzen wärmen. Der 30-jährige Meik Burkardt schafft seit 20 Jahren Bilder mit Filzstiften. Filigrane, zeitaufwendige Werke, für die er auch viele ganz kleine Flächen malt und ausfüllt. Eine hilfreiche Eigenschaft sei ihm da seine gute Geduld, sagt er.

Die Ausstellung Zukunftsmusik öffnet bis 30. April samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr.

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