Zehnte Kneipennacht zieht
"Endlich mal so richtig was los in Eppingen" - so der Tenor bei der zehnten Eppinger Kneipennacht.
Drinnen kocht's und draußen regnet's. "Zum Glück, das kühlt ab", lacht Nadine Sommer aus Eppingen und hält das Gesicht in den Nachthimmel.
Sie hat es nach einer gefühlten halben Stunde geschafft, sich aus Andys Bar in der Altstadt einen Weg durch die Fangemeinde zu bahnen. Die singt gerade "Born to be wild" in voller Lautstärke mit. Es ist Kneipennacht in Eppingen, die zehnte noch dazu.
In acht Lokalen spielen die engagierten Bands und Musiker. Hunderte sind auf der Gass. Daran kann auch der Nieselregen nichts ändern. Nicht nur im Andys brummt die Hütte, weil die Rockband des Abends, Sinful Touch, natürlich nicht ohne Schlagzeug anreisen konnte. Und das braucht Platz in der kleinen Kneipe mit der Riesentheke. "Wenn einer die Tür aufmacht, dann fallen ihm alle entgegen", grinst Dominik Bergmann aus Sulzfeld am Eingang.
Besser sieht es im Havanna auch nicht aus, wo das Publikum genauso gut drauf ist. Dort geht die Band Arrowhead nach ihrem Erfolg bei der vorigen Kneipennacht in die zweite Runde. "Die sind einfach der Hammer", lobt Sabrina Fehling aus Zaberfeld. Immerhin schafft es das Trio, dass junge Mädchen auf die Rockklassiker von Bruce Springsteen, Brian Adams und Bob Seeger ausflippen. Platz zum Tanzen gibt es nicht, dafür viel Tuchfühlung mit anderen Gästen.
In der Shisha-Bar des Grünen Hofs ist dagegen Luft. Wer den Weg über die Bahngleise schafft, bleibt gern. Hier kriegt man um Mitternacht mit etwas Glück zum Cocktail noch einen Stehtisch. Für Stimmung sorgt die Gruppe 7 more days, die Status-Quo-Klassiker, Musik von ZZ-Top und AC/DC im Gepäck hat. "Die könnten ruhig sieben Tage dableiben", spricht Besucherin Carmen Maier an, was viele denken.
"Endlich mal so richtig was los in Eppingen", findet Jürgen Reimold aus Mühlbach. Er und Volker Ege sind zum ersten Mal dabei. Sie genießen ihren Mühlbacher Helden Cris Cosmo im Ahnenkeller. Der steht im Gewölbe, beleuchtet in vielen Farben, und hat doch den Charme eines Straßenmusikers.
Das Gute an der Veranstaltung? Besucherin Nadine Sommer: "Man bekommt mal wieder Lust auf Live-Musik und geht in Kneipen, in denen man vielleicht noch nie war."