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Wo Musiker besonders aufpassen

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Mit Robert Payer und seinen Burgenländern begann das Fest der Stadtkapelle Eppingen

Von Simon Gajer
Robert Payer hat seine Original Burgenländer nach Eppingen gebracht. Mit dabei ist der gebürtige Eppinger Dirk Wachtler. (Foto: Simon Gajer)
Robert Payer hat seine Original Burgenländer nach Eppingen gebracht. Mit dabei ist der gebürtige Eppinger Dirk Wachtler. (Foto: Simon Gajer)  Foto: rk

Wenn Robert Payer Polkas oder Walzer anstimmt, dann hören Musiker unter den Gästen in der Eppinger Großsporthalle ganz genau zu. Markus Beichel vom Musikverein Grombach unterhält sich mit dem Musikvereinsdirigenten Jochen Serr. "Wir können von Payer viel lernen", sagt Jochen Serr, "wenn man ihn hört, bekommt man Ideen für die ganze Aufführungspraxis mit." Der Rhythmus mit verzögerten Noten, die Artikulation, die Tonqualität. "Er begeistert", beschreibt der Kraichtaler Tuba-Spieler Beichel.

Robert Payer bringt Stimmung nach Eppingen mit seinen eigenen Stücken wie "In der Weinschenke" oder "Wenn der Wein blüht" sowie Arrangements wie den "Österreichischen Marschperlen", einem Zusammenschnitt von Stücken aus dem Nachbarland. Im Programm wechseln sich Polkas und Walzer ab, Gäste klatschen und schunkeln. Robert Payer, der aus dem Burgenland stammt und die Kapelle 1960 gegründet hat, singt außerdem zusammen mit Andrea und Albert.

"Mulle" führt durchs Programm und verschont mit seinen Späßen nur wenige Musiker in der Kapelle. Oft erzählt er auch über die Stücke. Etwa über das Lied "Am Wetterkreuz". Die Idee dazu hatte Robert Payer, als er einmal auf einen Berg hinauf wanderte.

Auch die Stadtkapelle Eppingen hat Payer-Stücke im Repertoire. "Wir versuchen schon, die Interpretationen aufzunehmen", sagt Dirigent Thomas Maier zum Payer-Auftritt. Wie betont dessen Kapelle, wie versetzt sie Noten? Darauf achtet Thomas Maier. "Es ist ja unser Anspruch, Stücke gut rüberzubringen." Und da müsse man sich am Original orientieren. Doch der Abend steht für Maier nicht nur im Zeichen seiner Kapellen-Leitung. "Ein Ohr passt auf. Ein Ohr vergnügt sich."

Sängerin Andrea jodelt bei "In den Bergen, da bin ich zu Haus", Manfred Neumann ist einer der 44 Helfer und steht hinter der Bar. Gläser anrichten, Bier zapfen, aber da bleibt dem Trompeter noch genügend Luft für Payer. "Ich habe schon noch Zeit zuzuhören." Dann schnappt er sich wieder Gläser und stellt diese neben einen Ausschank.

Bei den Burgenländern spielt der gebürtige Eppinger Dirk Wachtler mit. Er kam über die Feuerwehrkapelle, der Vorgängerin der nun 25 Jahre alten Stadtkapelle, zum Musizieren. "Es ist schon etwas Besonderes, in der Heimat zu spielen", sagt der 1968 Geborene. "Einziger Nachteil", er grinst. "Ich muss zu allen Tischen gehen. Ich kenne so viele." Ein alter Bekannter kommt. "Super, dass du dich wieder sehen lässt."

Robert Payers Klarinettisten spielen beim Stück "Klarinettenperlen" ein Solo, das Ehepaar Keller aus Mühlbach ist begeistert. "Das ist prima", freut sich Christa Keller. "Das ist halt etwas anderes, als die Musiker immer nur im Fernsehen zu sehen." Polka, Walzer - "mir gefällt die Mischung". Schade nur, dass nicht viel Besucher gekommen seien. Laut Stadtkapelle hören bis zu 400 Gäste zu. Ehemann Sigbert Keller meint: "Die Musik ist prima. Die Akustik in der Halle nicht."

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