Wo Hans-Dieter der nette Hansi geblieben ist
Mitten in Bammental. Direkt an der Hauptstraße. Ein unscheinbarer Backsteinbau zieht Blicke auf sich. Zumindest von Durchreisenden. Die Einwohner der Gemeinde haben sich schon lange daran gewöhnt. „Hansi Flick Sport & Freizeit“ steht in schwarzen Buchstaben über der Eingangstür. So zurückhaltend wie sich der Co-Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gibt, so zurückhaltend präsentiert er sein Sportgeschäft. Ein Streifzug durch den Wohnort des Ex-Bundesliga-Profis

Bammental - Mitten in Bammental. Direkt an der Hauptstraße. Ein unscheinbarer Backsteinbau zieht Blicke auf sich. Zumindest von Durchreisenden. Die Bammentaler haben sich schon lange daran gewöhnt. „Hansi Flick Sport & Freizeit“ steht in schwarzen Buchstaben über der Eingangstür. So zurückhaltend wie sich der Co-Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gibt, so zurückhaltend präsentiert er sein Sportgeschäft.
Maulkorb
Doch eine Order hat er seinen Angestellten vor seiner Abreise zur Europameisterschaft hinterlassen: Sie sollen keine Auskunft geben. Sie sollen nichts über ihren Chef erzählen, der vom Jugendfußballer beim BSC Mückenloch und der Spielvereinigung Neckargemünd über den SV Sandhausen zum Profi beim FC Bayern und dort vier Mal deutscher Meister und einmal DFB-Pokalsieger wurde.
2003 machte Flick, seit 2000 Trainer der TSG Hoffenheim, seinen Trainerschein an der Sporthochschule in Köln. Zusammen mit Thomas Doll wurde er als Jahrgangsbester ausgezeichnet. Zwar führte er Hoffenheim in die Regionalliga, doch 2005 wurde er dort entlassen. Es folgte ein kurzes Intermezzo bei Red Bull Salzburg im Trainerstab von Giovanni Trapattoni. Am 23. August 2006 wurde er dann bei der DFB-Auswahl zum Assistenten von Bundestrainer Joachim Löw.
Netter Mensch
Doch der Hansi, der eigentlich Hans-Dieter heißt, ist immer auf dem Boden geblieben. Trotz der Höhenflüge, trotz der steilen Karriere. Beschaulich liegt das rund 6500 Einwohner zählende Örtchen Bammental am Tag nach dem Halbfinalsieg gegen die Türkei da. Susanne Rath und ihr Sohn Marten sind aus dem benachbarten Wiesenbach zum Eisessen in den Wohnort Hansi Flicks gekommen. Die Eisdiele Pouli liegt dem Sportgeschäft genau gegenüber. „Seine Tochter Hanna war mit meinem Sohn in einer Klasse“, sagt sie. „Ich habe ihn mal bei einem Elternabend kennen gelernt. Er ist sehr nett. Ein lieber, zurückhaltender Mensch.“ Und sie hat auch Flicks Auftritte vor den Fernsehkameras genau beobachtet. „Am Anfang war er sehr zurückhaltend. Jetzt spricht er souveräner, findet die richtigen Worte.“ Immer wieder sei Flick auch in der Eisdiele zu Gast, sagen die Inhaber Gilda und Horst Engelbrecht. „Hansi Flick ist ein sehr angenehmer Mensch. Es wäre schön, wenn es mehrere solcher Zeitgenossen geben würde. Er hat sich überhaupt nicht verändert und ist immer normal geblieben. Er weiß, dass er bei uns in Bammental unbehelligt leben kann.“
Als bodenständig beschreibt Konstantin Maurer den Co-Bundestrainer. „Ich kenne ihn persönlich“, sagt der Lobenfelder. „Schade ist nur, dass immer Bammental in den Zeitungen steht. Dabei ist er doch in Mückenloch geboren. Das geht immer etwas unter.“ Der Geburtsort des gelernten Bankkaufmanns Flick ist Julian Schäuble, Marco Riemenschneider und Stéphanie Alzin vom Bammentaler Kurpfalz-Internat egal. „Er sponsert uns ab und zu T-Shirts für die Schulmannschaft“, sagt Schäuble. „Er ist ganz nett, richtig locker drauf“, sagt Alzin. „Im Fernsehen kommt er etwas energischer rüber als sonst.“
Und so bleibt irgendwie der Eindruck, dass der Wohnort zu dem zurückhaltenden Menschen Flick perfekt passt. Der Ort, in dem der Hans-Dieter, immer noch der nette Hansi von nebenan ist und ein Sportgeschäft betreibt.