Vor 70 Jahren befreiten die Amerikaner Hüffenhardt
Beim Beschuss des Dorfs starben drei Personen. Ein gemeinsamer Grabstein erinnert auch 70 Jahre danach an die Männer, die wenige Wochen vor der Kapitulation Deutschlands ihr Leben verloren.

Ostersonntag, 1. April 1945: Erst wurde Hüffenhardt aus Richtung Wollenberg beschossen, am Abend rollten die Panzer. Die Amerikaner blieben nur kurz im Ort, erinnert sich Karl-Heinz Reinmuth.
Der Hüffenhardter Karl-Heinz Reinmuth erlebte als Zehnjähriger den Einmarsch der Amerikaner. Dass die Soldaten kommen würden, das sei absehbar gewesen, sagt er. Und auch die Richtung war klar, schließlich hätten die GIs erst kurz zuvor Heidelberg erreicht. Nazideutschland versuchte zwar noch, den Durchmarsch der Amerikaner aufzuhalten.
Mit Leiterwagen, berichtet Reinmuth, seien Soldaten in Richtung Wollenberg unterwegs gewesen. Sein Vater sei kurz vor der Ankunft der Amerikaner abkommandiert worden, Bäume als Panzersperren zu fällen. „Ein Wahnsinn, die Verteidigung“, schüttelt er nur den Kopf.

Beim Beschuss des Dorfs starben drei Personen, der gemeinsame Grabstein erinnert auch 70 Jahre danach an die Männer, die wenige Wochen vor der Kapitulation Deutschlands ihr Leben verloren.
Die Hüffenhardter seien vor allem froh darüber gewesen, dass mit dem Einmarsch der Amerikaner die Gefahren endeten. Denn: Im benachbarten
Siegelsbach lag eine Heeresmunitionsanstalt, die bombardiert wurde. Bürger Hüffenhardts hatten Angst, dass einmal auch ihr Dorf angegriffen wird. Nicht alle im Ort hätten aber tatsächlich geglaubt, dass der Krieg vorbei ist und Deutschland verloren hat. Eine Frau hätte sich alle Familien notiert, sagt Reinmuth, die weiße Fahnen gehisst hätten.
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