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U-Boot U17 nimmt Kurs auf Kraichgau: Erste Details zum spektakulären Transport

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Das ausrangierte Marine-U-Boot U17 wird eine neue Attraktion im Sinsheimer Technikmuseum. Doch zuerst muss der Koloss von Speyer in den Kraichgau – über den Fluss, über Land und quer über die Autobahn.

U17 wurde in Speyer vom Ponton auf einen Tieflader gesetzt.
U17 wurde in Speyer vom Ponton auf einen Tieflader gesetzt.  Foto: Hettich, Alexander

Die letzte Reise von U17 hat viele Etappen. Spektakulär war schon der Transport des Unterseeboots im vergangenen Jahr von Kiel zum Zwischenziel Speyer. Wochenlang ging es auf einem Ponton über den Rhein bis ins pfälzische Technikmuseum, Partnereinrichtung des Sinsheimer Museums, wo U17 sein finales Ziel erreichen soll. Bis dahin ist es noch ein weiter, vor allem komplizierter Weg. 

"Endlich geht es weiter. Ende Juni und Anfang Juli können wir die letzte Phase des Transportes einläuten und bringen U17 nach Sinsheim“, wird Museumspräsident Hermann Layher in einer Mitteilung zitiert. Der 90 Meter lange und zehn Meter hohe Koloss wird auf der 40 Kilometer langen Reise einige knifflige Herausforderungen meistern und viele Fotomotive für Schaulustige liefern. 


Zu Wasser, über die Autobahn: Weg des U-Boots ins Sinsheimer Technikmuseum

So sieht der vorläufige Plan aus: Auf dem Neckar geht es per Ponton bis nach Haßmersheim, dann auf dem 30-achsigen Tieflader durch Bad Rappenau, über den dortigen Bahnübergang, weiter über die Autobahn, auf schmalen Straßen durch die Sinsheimer Teilorte Hilsbach und Weiler und schließlich erneut über die A6, die für den Transport gesperrt werden muss. 

Das U-Boot wiegt noch um die 400 Tonnen, ein Fünftel weniger als zuvor, nachdem die riesigen Batterien in Speyer demontiert wurden. Dort wurde auch der aufwendige Kippmechanismus ausprobiert. Er ist nötig, damit das U-Boot auf seiner Neckar-Fahrt unter der niedrigen Heidelberger Altstadt-Brücke durchgeschleust werden kann. 

Marine-U-Boot U17 mit besonderer Geschichte: Anti-Terror-Einsatz im Mittelmeer

U17 ist eines von 18 Booten der Klasse 206. Zwei sind noch in Südamerika unterwegs, viele wurden verschrottet. U17 hat dabei eine besondere Geschichte. Es war das erste, das unter Nato-Flagge im Anti-Terror-Einsatz im Mittelmeer war. Und es war das erste deutsche U-Boot in US-Gewässern.

Ehemalige Besatzungsmitglieder erinnerten sich im Gespräch mit der Heilbronner Stimme an bis zu 19 Tage lange Tauchfahrten, manchmal in 100 Metern Tiefe. An Bord waren 23 Mann, später auch Frauen. Denn, das ebenfalls ein Novum: U17 war das erste deutsche U-Boot mit weiblicher Stammbesatzung.

 

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